Das Konzept der Erlebniskirche St. Bernardus ist nicht aufgegangen: Starkoch Stefan Opgen-Rhein wird zum 31. März 2012 mit seinem Team von „Aufgetischt“ das 1927 erbaute Gotteshaus verlassen.

2007 wurden 220 000 Euro in die Kirche investiert, der Gastronom richtete eine Küche und einen Speiseraum ein, in dem sein Team Galadinner oder Hochzeiten ausrichtet. Die Gäste kamen, aber meist nur an den Wochenenden, so dass sich das Geschäft nicht mehr rechnete - leider, wie Opgen-Rhein betont: „St. Bernardus ist meine Taufgemeinde, ich fühle mich dieser Kirche sehr verbunden.“ Unklar ist, was ohne sein Engagement aus der Kirche geworden wäre - und nun wird. Man stehe mit der Pfarrei St. Clemens in Verhandlung, so Opgen-Rhein.

Vor allem soziale Konzepte für weitere Kirchen scheinen sich zu bewähren: St. Jakobus in Tackenberg ist 2007 in Kooperation mit der Caritas und der Jugendberufshilfe „Die Kurbel“ zur Schul- und Sozialkirche umgebaut worden, ehrenamtlicher Träger ist ein Förderverein. Die Caritas betreibt dort eine Küche und ein Bürgerbüro, die Kurbel setzt Stadtteil-Projekte um, ehrenamtliche Helfer kochen preisgünstige Mittagessen.

Das zwischen 1957 und 1958 von dem renommierten Architekten Rudolf Schwarz errichtete Gotteshaus „Heilige Familie“ an der Gustavstraße ist seit 2007 Tafelkirche. Die Oberhausener Tafel gibt dort Lebensmittel aus, hat ein Café eingerichtet und kommt für die Unkosten des Gebäudes auf - eine funktionierende Symbiose, wie Vertreter beim kürzlichen zehnjährigen Geburtstag der Tafel bestätigten.

„Heilig Geist“ in Bermensfeld ist als Tagungskirche gut nachgefragt: 80 Gäste finden im Seminarraum Platz, auf 200 Quadratmetern ist eine Ausstellungsfläche entstanden - beides sei gut ausgebucht, sagt Architekt Wilhelm Hausmann. Er hat in der Kirche sein Büro, außerdem ihren Umbau 2009 geplant. Rund 150 000 Euro hat die Renovierung gekostet, u. a. musste dafür das Pfarrheim veräußert werden.