Oberhausen.

Ein Theater, das einen vielversprechenden Spielzeit-Start hinlegt, eine Zusammenarbeit zwischen Kultureinrichtungen, Kulturamt und Schulen, die beispiellos ist und eine Galerie Ludwig, die sich nicht nur inhaltlich, sondern nun auch optisch hervortut - ausschließlich Erfreuliches kam in der Sitzung des Kulturausschusses zur Sprache.

Zum Wohlklang passt, dass sich das bevorstehende Gitarrenfestival, Kind der Reihe Gitarrissimo, über einen Zuschuss von 900 Euro freuen kann, selbstverständlich einstimmig beschlossen.

„Lob und Gegenlob wurde ausgetauscht“, fasste denn auch der Ausschussvorsitzende Daniel Schranz (CDU) die Diskussion zu den Tagesordnungspunkten „Zwischenbericht des Eigenbetriebs Theater“ und „Mündlicher Bericht des Intendanten“ zusammen, die wegen der anstehenden Filmarbeiten zur Aufführung des Stücks „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“, das Peter Carp selbst inszeniert, vorgezogen wurden.

Die Abo-Zahlen seien erfreulich, berichtete Jürgen Hennemann, Verwaltungsdirektor des Theaters. Die Tausendermarke sei überschritten. „Wir liegen bei 1044, doch es dürften noch mehr werden“, so Hennemann. Außerdem gebe es seit Spielzeitstart mehr Besucher, die Einzelkarten kauften. Hennemann: „Wir spüren Rückenwind.“ Die Frage von Manfred Flore (SPD), ob die Werbekampagne des Oberhausener Theaters mit dem Musiktheater Gelsenkirchen greife, beantwortete der Intendant: „Dass sie bei den Lesern ankommt, merken wir an der Kasse, wenn Leute, die ins Musiktheater wollen, versehentlich bei uns anrufen.“ Eine Auswertung sei geplant, so Hennemann. Auffällig sei die gestiegene Nachfrage nach Theaterkarten vom linken Niederrhein.

Der Theater-Aufschwung durch die Nennungen der Kritikerumfrage der renommierten Fachzeitschrift „Theater heute“ war den Mitgliedern des Ausschusses schon bekannt. Doch dass es dadurch zum Stücke-Austausch mit dem Hamburger Thalia Theater kam, machte schier sprachlos. Manfred Flore: „Die Nachricht erstaunt im positiven Sinne.“ Klaus-Dieter Broß (CDU): „Dem kann ich mich nur anschließen. Ich bin erleichtert, dass es durch den Erfolg einfacher sein wird, gegenüber der Bezirksregierung darzustellen, welchen Stellenwert unser Theater hat.“

Als „qualitativen Sprung“ bezeichnete Kulturdezernent Apostolos Tsalastras, dass mit dem Bertha-von-Suttner-Gymnasium nun erstmals auch eine weiterführende Schule das Gütesiegel „Kulturschule“ anstrebt. Der Angebots-Katalog der Kulturanbieter, die mit der Schule zusammen arbeiten wollen, sei sehr umfangreich. Die Idee Kulturschule sei „ein Vorzeigeprojekt der kulturellen Bildung in NRW.“ Außerdem sei es Ziel der Stadt, sich möglichst an allen Kultur-Projekten des Landes zu beteiligen, so auch an dem Projekt „Kulturstrolche“, das aus Münster stammt und Kindern die Möglichkeit gibt, die Vielfalt der Kultur ihrer Stadt zu entdecken. Fünf Schulklassen der Jahrgangsstufe zwei wurden in Oberhausen dafür ausgewählt, mitzumachen. Dabei sind die Katharinenschule, die Jacobi- und die Stötznerschule, die Brüder-Grimm-Schule und die Heideschule.

Nicht nur inhaltlich punktet die Ludwig Galerie mit ihrem Ausstellungskonzept, auch optisch hat sich in letzter Zeit viel getan: Der Museumsshop ist ins Foyer des Kleinen Schlosses umgezogen, glänzt mit neuem Mobiliar. Ein kleines Lesecafé wurde eingerichtet und ein ansprechendes Beschriftungssystem erklärt Anlage und Kunstwerke.