Vielleicht glänzte dieser jüngste Oktober-Samstag allzu gülden, um dem Anspruch der Veranstalter Genüge tun zu können: Es waren knapp drei Dutzend Mitmenschen, die der Aufforderung (und Einladung) der Initiative zur Erhaltung des „Alten Elsa“ (gemeint ist das ehemalige Lyzeum an der Elsa-Brändström-Straße) gefolgt waren.

Dabei lockten Weine aus den Kellern der Nachbarn und allerlei passendes Kulinarisches aus den Küchen.

„Nicht besetzungsfähig“

Da sich alle ziemlich bekannt und sehr einig waren, verharrte die angekündigte „Empörung“ auf der Höhe gedämpfter Gespräche bei einem Dämmerschoppen. Daran änderte auch die Vorstellung eines neuen Internet-Portals namens www.oberhausen-bloggt.de nichts. Immerhin: Es soll (und könnte wohl auch) zu einer politisch-kulturellen Plattform derer werden, die „Empörung zum Ausdruck bringen über die offensichtlich in Oberhausen stehen gebliebene Zukunft“, wie es im Einladungstext zur samstäglichen Zusammenkunft hieß.

Wer das Trauerspiel um die verkommenden Gebäude des einstigen Lyzeums, dessen Fassaden denkmalgeschützt sind, verfolgt, versteht den Zorn der Anwohner. „Besetzen!“, hielte Nachbar Robert Bosshard für ein Protest-Mittel, räumt aber ein: „Elsa ist nicht besetzungsfähig.“ Wie man hört, ist der Innenzustand der Gemäuer mittlerweile lebensfeindlich geworden.

Nachdem Eigentümer Lulzum Memeti in der NRZ vom Samstag erklärt hatte, neue Konzepte zu haben und sie demnächst vorstellen zu wollen, gab es für die Besucher des weinfreundlichen Nachmittags wenigstens etwas Neues. Aber: Der Glaube fehlt, obwohl Planungsdezernent Peter Klunk neue Gespräche und Konzepte bestätigt hatte. Das liegt wohl am jahrelangen Gefühl des Alleingelassenwerdens, das sich bei den Elsa-Anrainern festgesetzt hat.