Drei Standorte, drei verschiedene Konzepte. Die „Lange Nacht der Jugendkultur“ bot für jeden Geschmack etwas. Hoch hinaus ging es etwa beim Kletterangebot der Jugendkirche Tabgha, in der städtischen Malschule wurde es überaus kreativ und im Zentrum Altenberg konnte nach Lust und Laune getanzt und gefeiert werden.

Bei Tabgha wurde für junge und jung gebliebene Kletterfreunde so einiges aufgefahren. Für die ganz Wagemutigen ging es auf der an einem Kran hängenden Leiter gar bis auf knapp 13 Meter hoch in den erleuchteten Nachthimmel. Schwindelfreiheit war hier natürlich die Grundvoraussetzung. Oben angekommen, wurde man dann aber durch den grandiosen Ausblick entschädigt.

Modedesign
in der Malschule

Es ging aber auch eine Nummer kleiner: Kletternetz, Kletterschlange und einige weitere Stationen waren in der Kirche selbst aufgebaut. Kaum zu halten war der kleine Samuel, sieben Jahre alt. Er kämpfte sich durch das gesamte abenteuerliche Angebot bei Tabgha und schaffte die Herausforderungen mit Bravour. So furchtlos wie Samuel gingen nicht viele an die Sache heran. „Ich bin auch schon mal woanders geklettert“, offenbarte sich Samuel als alter Kletterhase. „Es ist hier aber trotzdem noch aufregend.“

„Experimentieren, was das Zeug hält“ hätte auch das Motto der städtischen Malschule heißen können. Auf die verschiedensten Arten konnten hier die Kinder und Jugendlichen ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Das Angebot ging von Fotografie über Modedesign und Airbrush bis zum Stricken mit der Strickmaschine.

Unter der fachkundigen Anleitung von Daria Flock, einer ehemaligen Malschülerin und jetzigen Modedesignstudentin, ging es mit Federn, Kleber und Glitzer los. „Das ganz große Modedesign schafft man in vier Stunden natürlich nicht. Deswegen machen wir hier kleinere Accessoires wie Broschen oder Haarschmuck“, so Flock.

Johannes Dink begleitete seine Tochter Juliane durch diesen Abend. Die Sechsjährige wollte am liebsten alles gleichzeitig ausprobieren. „Ich bin ein wenig unruhig“, gab die kleine Künstlerin dann auch ganz unumwunden selbst zu. Juliane besucht momentan einen Kurs in der Malschule. „Da ihr das so viel Spaß macht, sind wir heute Abend auch hier“, so Vater Johannes. Ihr nächstes Projekt war nun ein schöner bunter Schal. „Jetzt müssen wir gar keine Schals mehr kaufen, ich kann die alle selbst machen“, zeigte sich Juliane von ihrer eigenen Kreation durchaus überzeugt.

„Hier haben wir wirklich einen tollen Farben- und Formenspielplatz,“ meinte denn auch Ursula Bendorf-Depenbrock von der Malschule. Sie war mit der Resonanz zufrieden. „Für die erste Auflage ist das sehr ordentlich. Natürlich muss sich so eine Sache erst einmal einspielen. Der Termin fürs nächste Jahr ist auf jeden Fall schon vorgemerkt.“

Volker Buchloh und Sabine Bergforth vom Kulturbüro der Stadt koordinierten den gesamten Abend. Sie waren außerdem als rollendes Kino mit dem „KinoKulturBus“ unterwegs. An den Stationen Tabgha und Zentrum Altenberg zeigten sie das aktuelle Musikvideo-Programm (MuVi) der Kurzfilmtage Oberhausen.