Oberhausen. . Wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz müssen sich seit gestern drei Männer und eine Frau vor dem Landgericht Duisburg verantworten. Zwischen Juni 2010 und ihrer Festnahme im April 2011 sollen sie mehr als 30 Kilo Heroin aus den Niederlanden eingeschmuggelt und in Duisburg und Oberhausen verkauft haben. Ein Oberhausener Ehepaar (29 und 33 Jahre alt) soll treibende Kraft des Unternehmens gewesen sein. Gemeinsam mit mehreren Mittätern sollen die beiden Angeklagten im Frühjahr 2010 beschlossen haben, Rauschgift aus Rotterdam nach Deutschland zu bringen und hier gewinnbringend zu verkaufen.

Der Bande sollen sich zu einem späteren Zeitpunkt auch die beiden Mitangeklagten, zwei 33 und 35 Jahre alte Duisburger, angeschlossen haben. Sie sollen zunächst nur Fahrer bei den Touren nach Holland gewesen sein, später auch den Straßenverkauf in Oberhausen und Duisburg beliefert haben. Die Transporte sollen vorher von den Angeklagten telefonisch bei den Verkäufern in Rotterdam angekündigt worden sein. Per Mietwagen wurde der Stoff dann abgeholt und über die Grenze gebracht, wobei man die Ware gar nicht erst versteckte, sondern in der Hand behielt, um sie im Falle einer Kontrolle aus dem Fenster werfen zu können.

Wurden zunächst pro Woche 100 bis 200 Gramm geholt, so stieg die Frequenz, bis die Bande aufflog, auf zwei Fahrten pro Woche, bei denen zuletzt je ein Kilo Drogen über die Grenze gebracht wurde. Die Anklage geht davon aus, dass das Rauschgift mit einem Straßenverkaufswert von weit über einer Million Euro erst in einer Wohnung in Oberhausen und drei Wohnungen im Duisburger Norden zwischengelagert und in handelsübliche Portionen abgepackt wurde.

Von den „Bunkern“ aus erfolgte dann der Weiterverkauf an Süchtige. Für das Verfahren sind in den kommenden Wochen fünf weitere Verhandlungstage vorgesehen.