Oberhausen. .

In herrlichen Farben und mit fröhlichem Gezwitscher präsentierten sich am Wochenende die Sittiche und Kanarienvögel der Sterkrader Vogelfreunde 1965 im Gasthof Harlos.

Eine ganze Woche hat der Verein damit verbracht, den Schankraum herzurichten: Tannengrün und Rindenmulch schmücken nun die Gaststätte, zwei Kaninchen mümmeln in einem Streichelgehege, Kuchen wird verkauft und Kaffee ausgeschenkt. Aber die unbeschwerte Atmosphäre trügt – die Vogelfreunde haben erhebliche Nachwuchssorgen. Nur neun Mitglieder zählt der Verein derzeit, zwei davon sind Ehrenmitglieder und nicht mehr aktiv. Doch nicht nur die Anzahl der aktiven Züchter, auch ihr Alter bereitet dem ersten Vorsitzendem Johannes Belting (57) Kopfschmerzen: Das jüngste Mitglied ist 30 Jahre.

„Das Interesse am Vereinsleben hat bei den jüngeren Leuten wohl allgemein nachgelassen“, resümiert der Züchter, der mit einem seiner Wellensittiche bereits einen Sieg bei der Europashow in Karlsruhe erzielen konnte. Er selbst ist auf einem Bauernhof aufgewachsen und durfte den leeren Taubenschlag seines Vaters für die ersten Sittiche nutzen - eine Möglichkeit, die heute die wenigsten haben.

Doch eines kann man den Sterkrader Vogelfreunden sicher nicht vorwerfen: dass sie sich zu wenig um Nachwuchs bemühen. Auf dem Sterkrader Spiel- und Sportfest und auf der Wottelkirmes informierte der Verein, auch Schulklassen wurden eingeladen. Doch nicht nur der Kontakt zu Kindern und Jugendlichen ist da: Der Verein unterhält zusätzlich eine Vogelvoliere im Generationengarten und stiftete dem St. Clemens Altenheim Vögel, die von den Bewohnern gepflegt werden. „Viele finden das Hobby toll, werden aber nicht im Verein aktiv“, klagt Johannes Belting. Sollte sich das nicht ändern, sieht er schwarz für die Zukunft.