Oberhausen.

Ob ein Mensch Migrationshintergrund hat oder nicht, konnte statistisch bisher nur über die Staatsangehörigkeit erhoben werden. Dabei war es egal, ob eine einfache oder doppelte Staatsbürgerschaft vorlag. Doch was ist mit Spätaussiedlern oder denen, die sich einbürgern ließen? Um auch Hartz-IV-Bezieher mit einem solchen Migrationshintergrund zu erfassen, führt das Jobcenter Oberhausen im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales nun eine flächendeckende Befragung durch.

Ab sofort erhalten alle Hartz-IV-Empfänger sowie die, mit ihnen lebenden Personen ein Schreiben, in dem um Auskunft gebeten wird.

Um dies so unkompliziert wie möglich zu gestalten, werden Fragebögen verwendet. „Hierdurch ist der Aufwand für die Leistungsberechtigten am geringsten“, so Jobcenter-Sprecher Josef Vogt in einer Pressemitteilung. Die ausgefüllten Fragebögen sollen dann zeitnah ans Jobcenter zurück geschickt werden. Die Rücksendung ist kostenfrei.

Stressfreie Fragebögen

Sorgen um Datenmissbrauch seien zudem unnötig: Nach der Auswertung durch das Ministerium werden die Bögen vernichtet; auch dem Jobcenter stehen die Daten nicht zur Verfügung.

Aber was soll die Erfassung bringen? Ziel sei es, ein realistischeres Bild vom Arbeitsmarkt für Migranten zu bekommen. Zudem könne eine breitere Datenbasis dabei helfen, Maßnahmen anzupassen, besser zu kalkulieren und die berufliche Integration zu fördern. „Und davon profitieren letztlich alle“, so Vogt.