Oberhausen. .
Auch in dieser Woche reihen sich die Neustarts in den Lichtspielhäusern aneinander. Doch welche Streifen stechen heraus - und das abseits des üblichen Popcornkinos aus Hollywood? Wir haben einige Empfehlungen aus den Oberhausener Kinos gesammelt.
Wunderkinder
Darum geht’s: Es ist das Jahr 1941. Als hochbegabt gelten die Violinistin Abrascha und die Pianistin Larissa in der Ukraine. Dort werden sie als Wunderkinder regelrecht gefeiert - ein Umstand, der sie selbst vor Stalin spielen lässt. Das fasziniert auch die Tochter eines deutschen Brauereibesitzers. Hanna sucht den Kontakt, stößt zunächst auf Ablehnung, freundet sich aber nach und nach an. Nach dem Angriff der Nazis auf die Sowjetunion erhält die jüdische Familie Unterschlupf bei Hannas Vater.
Fazit: Der Duisburger Regisseur Marcus O. Rosenmüller inszeniert „Wunderkinder“ nicht als Betroffenheitskino - vielmehr ist es ein Plädoyer für Mut und Zivilcourage. (Lichtburg, Start: 6. Oktober, täglich 16.30 und 20.30 Uhr)
Melancholia
Darum geht’s: Die Erde ist mal wieder dem Untergang geweiht. Diesmal hält der unwirkliche Planet „Melancholia“ unaufhaltsam den Kollisionskurs. Die Artdirektorin Justine, gespielt von Kirsten Dunst, scheint das drohende Ende nicht zu stören - im Gegenteil: Sie zieht das nächtliche Licht der nahenden Katastrophe magisch an.
Fazit: Skandalregisseur Lars von Trier befindet sich nach „Dogville“ auch bei „Melancholia“ im Clinch mit der Menschheit. Eine surreale Bildkulisse mit depressiver Apokalypse. Keine leichte Kost. (Lichtburg, Start: 6. Oktober, täglich 17.30 Uhr und 20.30 Uhr)
Godard trifft Truffaut - Deux de la vague
Darum geht’s: „Godard trifft Truffaut - Deux de la vague“ ist die Geschichte eine besonderen Freundschaft, die durch die Liebe zum Kino entstanden ist. Beide schreiben zunächst für die Filmzeitschrift „Cahiers du Cinema and Arts“. Kontakte, die wachsen. Die Filmemacher beginnen im Business und ermöglichen sich gegenseitige Arrangements. Fortan entstehen prägende Werke: „Sie küssten und sie schlugen ihn“ (1959) oder „Außer Atem“ (1960).
Fazit: Emmanuel Laurent erzählt die Geschichte einer cineastisch geprägten Freundschaft aus persönlichen Blickwinkeln. Seine Dokumentation schaut jedoch auch neben sich, beschreibt tiefgreifende Veränderungen in Gesellschaft und Beziehung. (Walzenlagerkino, Termine: 6./7. Oktober 20 Uhr, 9./14. Oktober 18 Uhr, 13./16. Oktober 18 und 20 Uhr)