Oberhausen. .

Genau 8285 Unterschriften unter der Überschrift „St. Michael soll bleiben“ haben Ulrike Precht von der Schulpflegschaft der Hauptschule und ihre Mitstreiter in den letzten Wochen gesammelt. Und am gestrigen Dienstag Oberbürgermeister Klaus Wehling übergeben.

Um noch einmal den Willen vieler Schüler, Eltern und Nachbarn aus dem Knappenviertel deutlich zu machen, wie es Ulrike Precht beschreibt. Sie alle wollen, dass die katholische Bekenntnisschule bestehen bleibt, an ihrem jetzigen Standort an der Knappenstraße, mit ihrem Angebot, mit diesem Kollegium. „Es ist sehr familiär an der Schule, jeder Lehrer kennt jeden Schüler, keiner ist dem anderen egal“, sagt Heike Blucha-Tillenkamp, Mitglied der Elterninitiative zum Erhalt der etwas über 400 Schüler zählenden Hauptschule. „Vor dem Hintergrund, was im Land passiert, bin ich dagegen, jetzt irgendetwas übers Kreuz zu brechen“, sagt Ulrike Precht.

Nach dem Willen der regierenden Ratskoalition aus SPD und Grünen wird die Entscheidung über die Zusammenlegung der St.-Michael-Schule und der Hauptschule Alstaden, wie es die Verwaltung im Schulentwicklungsplan vorgesehen hat, erst einmal ausgesetzt (diese Zeitung berichtete). Dann soll die Verwaltung mit der Bezirksregierung klären, ob trotz der wenigen zu erwartenden Hauptschüler - prognostiziert sind für das Jahr 2015 66 Anmeldungen - eine Zusammenlegung der beiden Schulen dennoch möglich ist. Denn SPD und Grüne sehen perspektivisch zunächst noch zwei Hauptschulen: eine im Stadtnorden (die Albert-Schweitzer-Schule) und eine im Süden - die zusammengelegte neue Hauptschule zum Schuljahr 2013/2014 am Standort Alstaden. Das bedeutet auch weiterhin das Aus für St. Michael.

OB Wehling jedenfalls wies beim Entgegennehmen der Unterschriftenlisten auf „den laufenden Diskussionsprozess“ hin. „Ganz am Ende“, so Wehling, „wird vielleicht nur ein Hauptschul-Standort übrigbleiben“. Aber das sei Spekulation. „Aber schön, dass sie sich so engagiert haben.“

Das begrüßt auch Thomas Betting, der die St.-Michael-Schule nach der Pensionierung von Alfons Fiedler kommissarisch leitet. Mit der Unterschriftenaktion werde der Bürgerwille nachhaltig zum Ausdruck gebracht, kommentierte Betting den Einsatz der Eltern. Dass St. Michael die Schüler ausgehen könnten - siehe die vorausgesagten Anmeldezahlen - wertet Betting nicht so. „Wir sehen uns in unserer Existenz nicht bedroht, wir sind eine Angebotsschule und unser Standort hat eine Berechtigung zu existieren.“ Es kämen genug Schüler aus den Nachbarstädten.