Oberhausen. .

Marcel Arnold ärgert sich: Seit Jahren sammelt er Pfandflaschen, um den Erlös an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger zu spenden, doch hiermit macht er sich nicht überall Freunde.

So kam es in den letzten Wochen häufig zu Diskussionen mit Mitarbeitern von Edeka Zur-heide im Sterkrader Tor. „Hier werde ich wie ein Landstreicher behandelt“, sagt der 73-Jährige. Regelmäßig kommt er zur Flaschenannahme des Supermarktes, um seine gesammelten Flaschen abzugeben. Dabei kann schon so einiges zusammenkommen, schließlich sammelt er nicht nur in der Stadt, sondern vor allem bei Großveranstaltungen: Bei Spielen des RWO, aber auch bei Rot-Weiß-Essen und Schalke steht er vor dem Stadion. Viele der Fußballfans kennen ihn bereits und bringen ihm tütenweise Pfandflaschen aus den Bussen mit. „Im Monat kommen meist 100 bis 120 Euro zusammen“, erzählt Arnold. Gemeinsam mit seinem ehemaligen Arbeitskollegen Hans-Dieter Eis hat er so in den letzten fünfeinhalb Jahren rund 10 000 Euro spenden können.

Um nicht alle Flaschen nur bei einem Händler abzugeben, fährt der Sterkrader jede Woche mehrere Supermärkte an. Damit er nicht zu viel Sprit verfahren muss, fährt er auch regelmäßig Edeka Zurheide an. „Hier wurde mir gesagt, dass ich doch wenigstens den Anstand haben sollte, auch im Laden einzukaufen, wenn ich schon so viel Pfand hier abgebe“, sagt Arnold.

Dirk Hellweg, Marktleiter von Edeka im Sterkrader Tor, kennt Marcel Arnold. Er findet es gut, dass dieser Flaschen sammelt, um zu spenden, doch er meint auch: „In haushaltsüblichen Mengen funktioniert unsere Leergutannahme sehr gut, doch durch sein enormes Flaschenvolumen hält er den Verkehr auf.“ Hellweg verweist auf den guten Service in seinem Markt und meint: „Wir sind bemüht, mit ihm zusammenzuarbeiten, doch er ist kein einfacher Kunde.“ Marcel Arnold meint: „Im Laden wird man umworben, aber wenn ich draußen meine Flaschen abgeben möchte, werde ich abgefangen wie ein Straßenräuber.“

Marktleiter Hellweg hat einen Vorschlag: Er will ihm Kästen zur Verfügung stellen, welche er selbst einräumen kann. Somit würde es zu keinen Problemen in der Leergutannahme kommen. Ob diese Einigung auch Erfolg hat, wird sich zeigen, doch Arnold weiß: „Als Flaschensammler muss man ein dickes Fell haben.“ Ans Aufhören denkt er noch lange nicht, schließlich möchte er mindestens zehn Jahre vollmachen, um etwas für den guten Zweck zu tun.