Oberhausen. . Man merkt: Julian Liliental (19) ist stolz auf seine Projektarbeit. Er hat für das LVR-Industriemuseum (RIM) einen Kurzfilm über die Hauptausstellung „Schwerindustrie“ sowie über das museumspädagogische Projekt gedreht. Gewaltig viele Informationen musste Julian Liliental in vier Minuten packen. Die Projektarbeit ist Teil seines freiwilligen sozialen Jahres, das er am LVR-Industriemuseum in der Abteilung Schauplatz absolvierte.

Die zwölf Monate sind rum. Und Julian Liliental scheint ein wenig traurig. Doch Ingrid Trocka-Hülsken, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, sagt sofort: „Wir beschäftigen ihn mit Honorarverträgen weiter.“ Die Arbeit für das Museum hat dem 19-Jährigen gut gefallen und viel gebracht: „Im Bereich selbstständiges Arbeiten“, sagt er, und was „den Umgang mit Menschen angeht. Das waren alles Dinge, die man aus der Schulzeit so nicht kennt“, erzählt er.

Obwohl in Schleswig-Holstein zur Schule gegangen, sieht Liliental nun im Ruhrgebiet seine Heimat. „Hier ist kulturell viel los, ich komme aus einem kleinen Dorf, da war nichts“, erzählt er. Und dass er nach der Schule nicht gewusst habe, was er beruflich machen will. Das Jahr nun war ihm eine wichtige Orientierungshilfe. Liliental, der den Realschulabschluss hat, möchte nun noch das Abi nachholen und dann im Bereich Medien arbeiten.

Ins Ruhrgebiet kam er, weil sein Vater in Gelsenkirchen wohnt. Vom LVR-Industriemuseum hatte der 19-Jährige gehört. „Für mich war es interessant, weil sie hier viel mit modernen Medien arbeiten.“ Er bewarb sich und bekam die Stelle.

Zu Lilientals Aufgaben gehörte es dann etwa, den Pressespiegel zu erstellen, sich um Veranstaltungsplakate zu kümmern. Oder: Für die große Ausstellung „Feuerländer“ schnitt er den Audioguide neu zusammen. War dann damit beschäftigt, den Abbau der Ausstellung mit zu betreuen. Wenn kurzfristig Fotos gemacht werden mussten, half er aus, führte Gästegruppen.

Sein wichtigstes Projekt jedoch war der Film. Da musste ein Sprechertext entwickelt werden. Ein Drehbuch. „Ich bin in die Ausstellung gegangen und habe überlegt, welche Objekte besonders sehenswert sind“, schildert Liliental die Arbeitsschritte. Oder: „An welchen Stellen man Besuchergruppen ins Bild bringt.“ Unter anderem begleitete er eine Grundschulklasse filmisch, die Schmiedearbeiten anschaute. Dann mussten all diese Infos in vier Minuten gepackt werden. Bei all der Arbeit hat ihm bestimmt geholfen, dass das Filmen auch zu seinen Hobbys gehört. Wie übrigens auch Sport: das Laufen.

Weil es Julian Liliental beim LVR-Industriemuseum so gut gefallen hat, wird er nicht nur weiter für die Einrichtung arbeiten, er ist auch beim Fest am 23. Oktober wieder dabei.