Oberhausen.

Wie finden Schüler einen passenden Ausbildungsbetrieb in der Nähe? In Oberhausen gibt es seit Donnerstag ein neues Internetportal, das Lehrer, Jugendamt und die Agentur für Arbeit entwickelt haben. Nun soll es ein Jahr lang getestet werden.

Eine Brücke zwischen Betrieben in Oberhausen und Schülern, die einen Ausbildungsplatz suchen, baut ein neues Projekt, das die Hauptschule Alstaden jetzt testet: das Ausbildungsportal. Am Donnerstag wurde es im Berufs-Orientierungsbüro der Schule vorgestellt.

Ex-Oberbürgermeister Friedhelm van den Mond hat die Schirmherrschaft übernommen. „Ich war die ersten vier Jahre meines Schullebens hier, meine Kinder gingen hier zur Schule, ich habe mein Leben im Stadtteil verbracht, die Schule gehört dazu“, begründet van den Mond sein Engagement. Überzeugt hat ihn, „die enge Verbindung zwischen Schule und Ausbildungsbetrieb“. Schließlich sei das früher auch so gewesen: „Wenn die Schule dem Meister sagte, den kannst du nehmen, dann hat das auch funktioniert.“

Lehrer, die Schüler bei der Berufswahl begleiten und unterstützen, das Jugendamt und die Agentur für Arbeit haben das Projekt Portal gemeinsam entwickelt. Die EDV hat Helga Albrecht-Faßbinder erstellt. Nun soll es ein Jahr lang getestet werden.

„Alles ist mit dem Datenschutzbeauftragten abgestimmt“

Jugendpfleger Eberhard Wickum betonte, dass das Portal einfach zu bedienen, übersichtlich und nicht zeitintensiv zu nutzen sei. Und so funktioniert’s: Die Internetadresse www.ausbildungsportal-oberhausen.de eingeben und man ist drin. Schüler müssen einen Nutzerantrag stellen und erhalten, nachdem sie die Datenschutzerklärung ausgefüllt haben, ihre persönlichen Zugangsdaten per E-Mail. Nun können sie Bewerbungen oder eine Bewertung ihrer Stärken und Schwächen einstellen und nachschauen, was die Firma von einem Auszubildenden verlangt und erwartet.

„Weil es hier um Minderjährige geht, ist alles mit dem Datenschutzbeauftragten abgestimmt“, so Helga Albrecht-Faßbinder. „Viele kleinere Betriebe haben keine Internet-Adresse. Sie haben im Portal die Möglichkeit, sich vorzustellen. Wenn sie bereits im Netz sind, können die Jugendlichen sie vom Portal aus anklicken.“

Betriebe und Schüler erhoffen sich intensiveren Austausch und besseren Überblick

Bäckermeister Stefan Agethen verspricht sich von dem Portal einen intensiveren Austausch zwischen Betrieb und Schule. „Man kann reinschauen, wenn man Zeit hat und lernt die Lehrer, die die Jugendlichen begleiten, kennen.“ Wolfgang Draeger, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, sieht in dem lokalen System eine sinnvolle Ergänzung zu dem, was sein Haus tut. „Wir wollen die lokalen Bezüge reanimieren“, sagt Schulleiter Norbert Mölders. „Ich hoffe, dass viele Betriebe mitmachen werden.“

Und was sagen die Schüler? „Ich werde mich anmelden. Ich finde es gut, dass es um Ausbildungsplätze in der Nähe geht“, so Jozef Batora (15). Er möchte Gas- und Wasserinstallateur werden. „Es ist eine gute Idee, dass man gucken kann, was die Firmen anbieten“, meint Ilona Sakur (15). Sie ist noch nicht sicher, was sie werden will. „Wenn ich nichts finde, mache ich Abi.“