Oberhausen. .
Im sogenannten „Bandidos-Prozess“ vor dem Landgericht Duisburg, an dessen Ende im August 2010 ein 31-jähriger Hell’s Angel für die tödlichen Schüsse auf einen 32-jährigen Bandido zu elf Jahren verurteilt wurde, hatte eine Hauptzeugin einen seltsamen Eindruck hinterlassen: Die junge Frau, die sowohl mit dem Opfer wie mit dem Angeklagten befreundet gewesen war, hatte offenbar mit dem Feuer gespielt. Seit gestern sitzt die heute 27 Jahre alte Essenerin wieder in Saal 201 des Landgerichts. Diesmal als Angeklagte, die sich für einen Raubüberfall in Oberhausen verantworten muss.
Am 14. Februar war ein Mann vor einem Hotel am Brammering von zwei Tätern niedergeschlagen worden, die ihm 4500 Euro Bargeld aus der Tasche zogen und ihm eine Luxus-Armbanduhr abnahmen. Ausgerechnet zwei junge Ladendetektive (21 und 22 Jahre alt) aus Essen stehen dafür nun vor Gericht. Drahtzieherin soll allerdings die 27-Jährige gewesen sein. Sie sei geraume Zeit von dem späteren Opfer begrapscht worden, berichtete einer der Angeklagten, der zur Tatzeit mit der jungen Frau liiert war. Als die 27-Jährige per Internet erneut Kontakt zu dem Mann aus Norddeutschland bekam, habe sie sich mit ihm in Essen getroffen. Von Anfang an sei klar gewesen, dass eine Strafaktion geplant war. „Sie wollte, dass wir ihm eins auf’s Maul hauen und ihm das Geld abnehmen.“ So sei es dann auch geschehen.
Für das Verfahren sind bis Mitte Oktober zwei weitere Verhandlungstage geplant.