Oberhausen. .

Der ehemalige Pfarrgarten der Gemeinde Herz Jesu hatte sich nicht nur zu einer wilden Müllkippe entwickelt, Anwohner fühlten sich auch von Männern und Frauen gestört, die sich auf dem Gelände trafen, um ihr Bier zu trinken.

Doch spätestens im Januar erledigen sich alle Probleme rund um das Gelände von alleine. Dann will die Plassmeier GmbH auf dem Grundstück zunächst 25 Wohnungen errichten. In einem zweiten Bauabschnitt sollen 31 weitere folgen.

Das Unternehmen kaufte das 2458 Quadratmeter große Grundstück an der Ecke Pacelli-Helmholzstraße Anfang dieses Jahres von der Pfarrgemeinde. „Wir werden dort seniorengerechte Wohnungen bauen“, informierte Geschäftsführer Ingo Plaßmeier über das im ersten Bauabschnitt 2,6 Millionen Euro teure Pacelli-Quartier.

Die besondere Bauweise bedeutet allerdings nicht, dass nur ältere Menschen als Mieter in Frage kommen. Auf jeden Fall aber werden die Wohnungen auf die Bedürfnisse betagterer Menschen zugeschnitten. Das heißt, in beiden Wohnblöcken wird es Aufzüge geben. Die Fensterbrüstungen werden niedriger geplant, damit auch Rollstuhlfahrer einen ungetrübten Blick ins Freie genießen können. Breitere Türrahmen für gehbehinderte Menschen oder auch ebenerdige Duschen sind weitere Details, die beim Bau beachtet werden.

Im ersten Bauabschnitt entsteht in der Nähe der Marktstraße ein viergeschossiges Gebäude, im zweiten ein möglicherweise fünfgeschossiges. Die Größe der Wohnungen reicht von 37 bis zu 90 Quadratmetern. „Die meisten haben so um die 60 Quadratmeter Wohnraum“, erläuterte Norbert Dosiehn, Projektentwickler bei Plassmeier. Alle Wohnungen haben Balkone, die großen im obersten Geschoss sogar große Dachterrassen.

Ende des kommenden Jahres sollen die ersten Mieter einziehen. Bereits in der nächsten Woche will man bei Plassmeier mit der Vermietung beginnen. Wie viel Geld die neuen Mieter für den Quadratmeter hinblättern müssen, sei noch nicht geklärt“, so Ingo Plaßmeier. „In vier Wochen werden wir etwas zur Miethöhe sagen können.“ Dabei wird man berücksichtigen, dass die Wohnungen mitten in der Oberhausener City, aber dennoch in einer sehr ruhigen Seitenstraße liegen und dass sie seniorengerecht sind. Aber natürlich habe auch der Mietspiegel der Stadt einen Einfluss auf die Höhe der Miete.

Wenn dann der erste Bauabschnitt beendet ist, folgt direkt der zweite. „Wir könnten uns vorstellen, dabei auch öffentlich geförderten Wohnraum zu realisieren“, sagte Plaßmeier. Das hänge aber davon ab, ob der Stadt vom Land entsprechende Gelder zur Verfügung gestellt werden.

Anwohnern, die sich an die Plassmeier GmbH wandten, weil sie sich über Müll oder Lärm auf dem Grundstück beschwerten, habe man die Baupläne auch bereits erörtert. „Wir haben das Grundstück außerdem noch mal zusätzlich mit einem Bauzaun gesichert“, erklärte Plaßmeier. Wer jedoch unbedingt auf das Gelände wolle, der schaffe das auch.

Auch dem Kirchenvorstand wurde das Bauprojekt vorgestellt. Dort sei es gut angekommen, dass man das Quartier Pacelli genannt habe, zumal Papst Pius XII. (mit bürgerlichem Namen Eugenio Maria Giuseppe Giovanni Pacelli) kurz vor der Seligsprechung stünde. Dass italienische „Pace“ Frieden bedeutet, lässt zudem für das weitere Zusammenleben der Menschen dort hoffen.