Oberhausen. .

Was tun, wenn sieben Briefe verloren gehen, die richtig adressiert in den Briefkasten geworfen worden sind? Ein Nachforschungsformular der Post ausfüllen und hoffen, dass sie wieder auftauchen. Diese Hoffnung hatte auch Renate Mairich.

Die Oberhausenerin hatte am Pfingstsamstag dieses Jahres sieben Briefe in den Briefkasten an der Hauptpost geworfen und anschließend vergebens auf eine Rückmeldung ihrer Verwandten gewartet. Auch ein wichtiger Arztbrief war darunter. Sie wandte sich daraufhin an die Deutsche Post und füllte mit ihrer Tochter zusammen einen Antrag auf Nachforschung aus. Dieser kam allerdings niemals bei der Verwaltungsstelle in Marburg an, wie Rainer Ernzer, Pressesprecher der Deutschen Post erklärt.

Ernzer hat auf Nachfrage dieser Zeitung versucht, den Verlauf der Briefe nachzuverfolgen, jedoch ohne Erfolg. „Der Antrag ist nicht im System verzeichnet. Das Ganze ist mir ein Rätsel“, sagt Rainer Ernzer. Er hat zudem überprüft, ob für den genannten Zeitraum besondere Vorkommnisse in Oberhausen verzeichnet wurden, die das Verschwinden der Briefe erklären könnten, doch: nichts.

„Das ist nicht erklärbar. Ich kann mich dafür nur im Namen des Unternehmens entschuldigen“, sagt der Pressesprecher. Er bittet die Leser darum, sich bei Problemen dringend an die Kundencenter zu wenden, damit die Deutsche Post informiert ist und die Fehler im System beseitigt werden können.

Ernzer kann auch nicht ausschließen, dass menschliches Versagen ein Grund für den Verlust der Briefe ist. „Es ist in Einzelfällen schon vorgekommen, dass Briefträger oder externe Auslieferer bewusst Briefe entwendet oder geöffnet haben. Kriminelle Energie gibt es überall“, sagt er. „Es ist sehr bedauerlich, dass sowas immer mal wieder passiert. Es ist allerdings schwierig, die Schwachstellen im Ablauf auszumachen“, sagt Ernzer.

Renate Mairich jedenfalls hilft dies auch nicht weiter.