Oberhausen. Der Krankenstand ist gestiegen, psychische Erkrankungen nehmen weiter zu: Zu diesem Ergebnis kommt die AOK.

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres stieg der Krankenstand der AOK-Mitglieder in Oberhausen gegenüber 2010 von 5,60 auf 6,11 Prozent. Ein Grund ist der lange Winter. „Außerdem spielen eine Erkältungswelle und die erneuten Zunahme der psychischer Erkrankungen eine Rolle“, sagte AOK-Regionaldirektor Hans-Werner Stratmann.

Vor allem in den ersten sechs Wochen der Arbeitsunfähigkeit, im Bereich der Entgeltfortzahlung, gab es mit einem Anstieg von 3,75 in 2010 auf jetzt 3,89 Prozent einen spürbar höheren Krankenstand. Krankenstände sind branchenabhängig. Am höchsten war der Krankenstand wiederum im gewerblichen Bereich und am geringsten in der Finanz- und Versicherungsbranche.

Der Krankenstand nach mehr als sechs Wochen der Arbeitsunfähigkeit (Krankengeld-Bereich) lag mit 2,21 % ebenfalls über dem Vorjahresniveau (1,84 %). „Durch den langen Winter stiegen die Ausfalltage durch Atemwegserkrankungen gegenüber dem ersten Halbjahr 2010 um fast 25 %“, so Stratmann. Ebenso war bei den Muskel-Skelett-Erkrankungen im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr ein merklicher Anstieg zu beobachten. Psychische Erkrankungen rangieren bei den Diagnosen hinter den Muskel-Skelett-Erkrankungen und den Atemwegserkrankungen an dritter Stelle.

Der Krankenstand steigt mit zunehmendem Alter rasant an. Beträgt er bei Beschäftigten bis 24 Jahre 3,65 %, so liegt er bei Beschäftigten zwischen 45 und 54 Jahren bei 7,38 % und bei den über 55-Jährigen bereits bei 10,2 %.