Oberhausen. Welche Personal- und Verwaltungskosten wird das Sozialticket für Oberhausen zur Folge haben? Keine, sagt die Stadtverwaltung. In Mülheim jedoch hat das Sozialamt bereits den Stundenaufwand für die Berechtigungsprüfung ermittelt.
Man geht dort von 4450 zusätzlichen Arbeitsstunden für das Verwaltungspersonal aus. 117 950 Euro im Jahr. „In der Verwaltung werden keine Personalkosten durch die Bearbeitung der Anträge entstehen“, stellt Sozialdezernent Reinhard Frind klar. Wie Mülheim zu dieser Rechnung komme, sei ihm ein Rätsel.
Die Nachbarstadt an der Ruhr geht jedoch davon aus, dass die Berechtigungsprüfung quartalsweise, d.h. drei Mal im Jahr stattfinden muss. Jeweils sind dafür 25 Minuten, also eineinviertel Stunde geplant. Bei nur 3750 Antragstellern, das sind 14,7 Prozent der Berechtigten, mache dies bei einem Stundenlohn von 22,67 € bereits an die 100 000 Euro aus. Hinzu kommen 7062 € Verwaltungsgemeinkostenzuschlag und noch einmal 10 000 € für die technische Infrastruktur. Je mehr Menschen das Sozialticket beantragen, desto höher die Verwaltungskosten.
In Oberhausen sollen solche Mehrkosten nicht entstehen, sagt der Sozialdezernent. Die Leistungsbescheide werden per Post an die Berechtigten geschickt. Mit diesen können sie dann den auf 29,90 Euro vergünstigten ÖPNV-Fahrschein bei der Stoag erhalten. Der offizielle Start ist für November vorgesehen, dann können unter anderem Bezieher von Hartz IV und Geringverdiener von dem Sozialticket profitieren.