Ich will es wissen. Wie schnell kommt man wirklich über die 25 Meter lange Strecke bei der Deutschen Schwimmflossen-Weltmeisterschaft im Oberhausener Centro?”

Wie fühlt sich das an, mit den eigentlich fürs Wasser konstruierten Flossen zu sprinten?

Also fülle ich am Samstagvormittag im Mitteldom des Centro den Teilnehmerbogen aus und erhalte dafür meine Startnummer. 130. So viele sind also bisher mitgelaufen. Allein 120 waren es beim ersten Halbfinale vor einer Woche, noch viele mehr würden an diesem Tag erwartet, erklärt mir Centro-Eventmanager Marcus Remark. Viel Konkurrenz, denn nur die ersten 25 von beiden Tagen dürfen am Finale kommenden Samstag teilnehmen.

Weiter geht's zur Umkleide im nahen leerstehenden Ladenlokal. Eine Schwimmflossen-Meisterschaft will in Badeshorts und Sporthemd absolviert werden. Ich wähle das WM-Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Dazu kommt die Schwimmflossen-Läufer-Standardausrüstung: Flossen und Taucherbrille. Die ersten Schritte in der ungewohnten Fußbekleidung: Irgendwie ungelenk. Daran muss man sich gewöhnen.

Da noch ein paar Minuten Zeit sind bis zum Start, übe ich auf dem Centro-Gang, ernte amüsierte Blicke von Passanten. Ist es besser, den Fuß mit langen Gummischlappen nicht wie gewohnt abzurollen, sondern auf den Hacken zu laufen? Ich probiere es aus, doch irgendwie fehlt der Vortrieb. Dann also doch auf die Technik vertrauen, die fast alle Teilnehmer anwenden: große, weite Schritte? Das klappt schon besser. Offenbar scheint sich diese Lauftechnik in dieser neuen Sportart durchzusetzen.

Dann kann es endlich losgehen. Konzentriert stehe im Start, den Blick auf die Strecke fixiert. Der Moderator witzelt noch, dass es sich auch im Fußballtrikot gut schwimmflossenlaufen ließe. „Nur gut die Kurve kriegen”, geht es mir durch den Kopf. Der Wendepunkt in der Mitte der Strecke ist von allen Teilnehmern als Schlüsselstelle ausgemacht worden. Ich laufe los - und rutsche nach drei Metern mit beiden Füßen aus den Schwimmflossen. Es muss wohl doch eine Nummer kleiner sein. Kein Problem – wenige Minuten stehe ich mit angegossen sitzenden Flossen wieder an der Lichtschranke. Zweiter Versuch: Ich laufe topmotiviert und mit großen Schritten los. In der Kurve gerate ich schwer ins Straucheln, finde aber mein Gleichgewicht wieder und stürme mit Siebenmeilen-Flossen ins Ziel. 7,12 Sekunden. Vergangene Woche sei der letzte mit 7,25 Sekunden ins Finale eingezogen, sagt Centro-Manager Marcus Remark.

Es könnte klappen. Doch vor allem hat mich dieses Lachen erfasst, das alle Teilnehmer im Ziel nicht unterdrücken können. Es hat einfach Spaß gemacht.