Oberhausen. .

In der stadtteil-weiten Aufregung um das vernagelte Haus mitten im Zentrum von Osterfeld melden sich nun die Eigentümer des Nachbarhauses zu Wort. Sie pochen auf das gültige Baurecht, dass der Apothekerfamilie de Witt untersagt, den geplanten Neubau mit nach hinten gebauten Balkonen nach den vorliegenden Entwürfen zu bauen - weil das Abstandsgebot nicht eingehalten wird und die Sichtachsen verändert werden.

Annette Nover-Heiting, Eigentümerin des Nachbarhauses, und ihr Mann Norbert Heiting sind beides Lokalpatrioten, die sich für Osterfeld einsetzen und auf keinen Fall eine gute Investition in ihrem Stadtteil verhindern wollen.

"Klare gesetzliche Regelungen"

Sie sagen aber auch: „Für jedes Bauvorhaben gibt es klare gesetzliche Regelungen: Nur derjenige, der zu Lasten seines Nachbarn davon abweichen will, braucht die nachbarliche Zustimmung.“ Zwar hatte es hierfür mehrere Anläufe gegeben, doch eine Einigung scheiterte offensichtlich daran, die Verhandlungslösung dauerhaft rechtlich festzuschreiben.

Die Investoren de Witt hätten es versäumt, im Vorfeld eine belastbare Regelung mit ihnen zu suchen, meinen die Heitings. „Das hätte der neue Eigentümer des Hauses am Marktplatz bedenken müssen, bevor er im Schnellverfahren seine Mieter rauswirft, die Fenster vernagelt und so einen Schandfleck produziert.“

"Verärgerung der Bürger ist berechtigt"

„Die Verärgerung der Bürger ist voll berechtigt“, sagt Annette Nover-Heiting. „Hier wird mutwillig preiswerter Wohnraum in zentraler Lage Osterfelds vernichtet. Ausgerechnet das jüngste Haus der fußläufigen Gildenstraße soll abgerissen werden, weil sich eine Sanierung angeblich nicht lohnt.“ Im Übrigen sei man nun „als direkte Nachbarn von dem unerfreulichen Anblick des Gebäudes am meisten betroffen“.

Man bedauere zudem sehr, dass „die Mieter des Nachbarhauses ihre Wohnungen verlassen mussten, damit der Eigentümer seine profitablen Neubaupläne durchsetzen kann“, schreiben die Heitings.

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