Oberhausen.

Knapp fünf Jahre hat es gedauert, dann hatten Thomas Pawlowski-Grütz und Peter Gnaudschun das Material für ein weiteres Buch mit Geschichten aus Königshardt zusammen gestellt. Es ist das vierte Werk der beiden Autoren in der Reihe „Geschichte und Geschichten der Königshardt“.

Auf gut 200 Seiten, illustriert mit vielen Fotos aus vergangenen Zeiten, erinnern die beiden Königshardter an Ereignisse, Anekdoten und allerlei Geschichten des Oberhausener Nordens. Herausgegeben wurde auch dieses Buch von der Königshardter Interessengemeinschaft (KIG), dessen Vorsitzender Ulrich Real die Leser einlädt: „Lassen Sie sich beim Lesen dieses Buches einfangen von der vielfältigen Vergangenheit unseres Ortsteils.“

Dieser Vergangenheit haben Peter Gnaudschun und Thomas Pawlowski-Grütz seit 2006 nachgespürt. „Wir haben private Archive gesichtet, waren im Landesarchiv Düsseldorf und sogar im Archiv in Brüssel. Und in beiden sind wir sogar fündig geworden und haben unter anderem Hinweise auf Gebäude auf der Königshardt gefunden“, erzählt Thomas Pawlowski-Grütz.

Der Schwerpunkt dieses Bandes dreht sich um topografische Punkte auf der Haardt, um Gebäude, die man heute noch sehen kann, und solche, die längst verschwunden sind. Insgesamt laden die Autoren ihre Leser ein, sie zu fünf Stationen zu begleiten, die die Geschichte Königshardts im Wesentlichen prägten.

So wie beispielsweise der Versuch des Bergbaus im 19. Jahrhundert auch Königshardt für die Gewinnung von Steinkohle zu nutzen. Die Autoren fanden heraus, dass vor dem Zweiten Weltkrieg rund ein Viertel der erwerbstätigen Königshardter ihr Geld im Bergbau verdiente, eine Zeche gab es jedoch nie: „Doch war vor über hundert Jahren genau eine solche geplant, mit Förderschächten und allem, was dazu gehört.“ Quellen belegen, so die beiden Königshardter, dass im Oktober 1873 Bergleute der Gutehoffnungshütte in einer Tiefe von 419,5 Metern ein Steinkohleflöz anbohrten - auf dem Gebiet des heutigen Königshardt.

Spannend war es nun, herauszufinden, wo einst die Bohrungen tatsächlich stattgefunden haben. Auch das konnten die Autoren ermitteln: „,Königshardt 1’ befand sich auf einem Grundstück von Wilhelm Luft-Hannesen, nahe am Falkegraben. (...) Der Bohrturm von ,Königshardt 2’ stand auf einem Grundstück von Johann Heckmann aus Sterkrade“ - der genaue Standort liege jedoch noch im Dunkeln, da es an exakten Aufzeichnungen fehle, so Thomas Pawlowski-Grütz.

Eine weitere Station schildert, wie privates Engagement die soziale Not von Kindern lindern kann. Außerdem haben die Autoren herausgefunden, „dass die Wiege der Windenergie-Wirtschaft an der Kirchhellener Straße stand“. Die Erinnerung an den Gutshof Fernewald ist bei vielen älteren Königshardtern noch aus dem eigenen Erleben präsent - auch die Historie dieses Guthofes ist Thema des Buches. Die Suche des Autoren-Duos nach weiteren Anekdoten, Geschehnissen oder Gebäuden ist mit diesem Werk nicht beendet. Pawlowski-Grütz: „Ein weiteres Buch zu verschiedenen Stationen ist in Planung.“