Oberhausen..
Kurzsichtig, perspektivlos und zudem noch die falschen Zahlen zur Basis genommen: Pünktlich zur Sitzung des Schulausschusses am Mittwoch, den 15. Juni nimmt die Oberhausener CDU erneut den aktuellen Schulentwicklungsplan ins Visier.
Dieser sei ein „Sammelsurium unterschiedlicher Papiere unterschiedlicher Quellen“, sagt Ratsmitglied Hans-Josef Tscharke, „ohne konkrete Zielrichtung, ohne Möglichkeit zum Dialog“.
Der Plan sei Zeugnis mangelnder Planungskompetenz und fehlender Weitsicht, meint auch Simone-Tatjana Stehr, schulpolitische Sprecherin der CDU. Viel zu spät, nämlich erst im Dezember vergangenen Jahres - quasi mit dem Auslaufen des alten Schulentwicklungsplans - habe die Stadt mit den Gesprächen für den neuen Plan begonnen.
Neben der Kurzfristigkeit bemängeln Tscharke und Stehr vor allem das in ihren Augen planlose Vorgehen der Verwaltung: Man habe nur Zahlen betrachtet - im Fall der Astrid-Lindgren- und der Tackenbergschule noch nicht einmal die aktuellen -, ohne sich mit den Inhalten der Schulen auseinanderzusetzen.
Bekenntnisschulen haben keine Chance
Fehlende Weitsichtigkeit macht Stehr vor allem an den vielen Fehlern fest. So schlage die Verwaltung als Ausweichschule für die zu schließende Josef- die St. Martin-Schule vor. Problem: Diese soll ebenfalls geschlossen werden. Und ist dabei eine von sechs katholischen Bekenntnisschulen, die in den kommenden Jahren auslaufen sollen. Aufgrund der strengen Vorgaben beim Bestimmungsverfahren - die Stadt sieht vor, bei einer Zusammenlegung zweier Schulen die Eltern entscheiden zu lassen, ob die Schule als katholische oder als Gemeinschaftsschule fortgeführt wird - habe keine katholische Einrichtung eine Chance, kritisiert Stehr den hohen Anteil der Bekenntnisschulen in der Streichliste.
Dass sich Oberhausen keine 39 Grundschulen leisten kann, ist auch Simone-Tatjana Stehr überzeugt. Welche Schulen allerdings letztlich geschlossen werden sollten, mag sie nicht sagen.