Die Zahl der Verschuldeten in Oberhausen bleibt konstant und es fehlt an beratendem Personal, das den Betroffenen aus der Krise helfen könnte. Das ist die ernüchternde Bilanz, die die Schuldnerberatung des Diakonischen Werkes in ihrem Jahresbericht 2010 zieht.

Wie bereits 2009 konnte die Einrichtung weniger Menschen beraten als im Vorjahr. Das Diakonische Werk warnt jedoch vor dem Trugschluss, die Verschuldungsproblematik in Oberhausen habe abgenommen. Die Verschuldungsquote bei den volljährigen Oberhausenern ist laut des Creditreform-Schuldenatlas mit 13 Prozent konstant.

Auch für das kommende Jahr rechnet die Schuldnerberatung nicht mit einem Rückgang der Anfragen von Ver- und Überschuldeten. Viele der Beratungssuchenden stecken laut Creditreform in einer nachhaltigen und meist dauerhaften Überschuldung. Hier führe auch die positive Entwicklung der Wirtschaft nur begrenzt zu einem Abbau der Überschuldung.

Prävention
in der Schule

Ein großes Problem für das Diakonische Werk ist nach wie vor die Reduzierung des Personals auf zwei Vollzeitstellen im Jahr 2009. Betroffene müssen deshalb vier bis sechs Monate auf einen Beratungstermin warten, für Hartz IV-Empfänger ist die Wartezeit etwas geringer. „Es herrscht weiterhin die oftmals prekäre Situation vor, dass zum Zeitpunkt des eigentlichen, akuten Beratungsbedarfes keine zielgerichteten Informationen zur Entschuldung durch die Beratungsstelle erfolgen können“, heißt es im Jahresbericht.

Insgesamt beriet das Diakonische Werk im vergangenen Jahr 983 Ver- und Überschuldete. Die meisten Betroffenen gibt es unter den Ledigen, Geschiedenen oder Verwitweten und den Langzeitarbeitslosen. 99 der Beratungen fanden einen Abschluss, 195 wurden abgebrochen. Hier fehlt laut der Beratungsstelle die erforderliche Motivation zur Entschuldung oder aber es herrscht die Ansicht vor, auch eine Beratung könne die finanzielle Situation nicht verbessern.

Positiv sieht die Beratungsstelle hingegen die Zusammenarbeit mit den Jobcentern und den Regionalzentren der Stadt. Auch mit den Entwicklungen auf dem Gebiet der Prävention sind die Berater zufrieden. Unter dem Titel „Alles im Griff“ informierte man Jugendliche über Schulden und Auswege. Projekte dieser Art sollen 2011 ausgeweitet werden.