Gronau. .

Der Brand im Moorgebiet Amtveen an der deutsch-niederländischen Grenze ist weitgehend gelöscht. Allein auf deutscher Seite waren mehrere hundert Feuerwehrleute im Einsatz, darunter Kräfte aus Mülheim, Oberhausen, Essen und Gelsenkirchen.

Der Brand im Moorgebiet an der deutsch-niederländischen Grenze bei Gronau ist weitgehend gelöscht. Verletzte gab es nicht.Von Freitagmorgen bis Sonntag dauerte ein Einsatz, der hohe Anforderungen an die Leistungsfähigkeit deutscher und niederländischer Feuerwehren stellte. Ausgehend von den Niederlanden breitete sich ein Feuer im „Amtsvenn“ aus.

Auf Anforderung der Bezirksregierung Düsseldorf hatte die Bereitschaft 2 - bestehend aus Feuerwehrkräften aus Essen, Mülheim und Oberhausen - am Sonntag die Feuerwehrleute bei den Moorbränden unterstützt. In mühsamer Handarbeit mit Hacken und Spaten mussten die Einsatzkräfte die Glutnester freilegen und ablöschen, berichtet Rainer Porsch, der den Einsatz der Oberhausener Wehrleute geleitet hat. „Nach elf Stunden harter Arbeit bei Regen und Hitze wurden die Einsatzkräfte abgelöst, so dass die Kollegen am Sonntagnachmittag um 18 Uhr wieder auf der Feuerwache zurück waren.“ Insgesamt waren 22 Feuerwehrkräfte aus Oberhausen vor Ort im Einsatz. Tags zuvor waren 45 Feuerwehrleute aus Gelsenkirchen im Kreis Borken im Einsatz, um die Löscharbeiten zu unterstützen.

Feuer hat rund 200 Hektar im Naturschutzgebiet Amtvenn zerstört

Erst Sonntagnachmittag, mehr als zwei Tage nach Ausbruch der Feuer, kam dann die vorsichtige Entwarnung. Noch immer schwelen aber ungezählte Glutnester, die sich zum Teil bis zu 50 Zentimeter in den Torf hineingefressen hatten. Das Feuer hat insgesamt rund 200 Hektar Naturschutzgebiet verwüstet (ein Hektar = 10 000 qm). In dem Areal sind sehr seltene Vögel und Amphibien beheimatet. Menschen kamen bei dem Feuer nicht zu Schaden.

Allein auf deutscher Seite waren mehrere hundert Feuerwehrleute im Einsatz,  darunter Kräfte aus Mülheim, Oberhausen, Essen und Gelsenkirchen. Hier der Konvoi der Bereitschaft 2.
Allein auf deutscher Seite waren mehrere hundert Feuerwehrleute im Einsatz, darunter Kräfte aus Mülheim, Oberhausen, Essen und Gelsenkirchen. Hier der Konvoi der Bereitschaft 2.

Ein großes Problem für die Feuerwehr war die Wasserversorgung. Zum Teil brachten Bauern das Wasser mit 20 000-Liter-Güllewagen ins unwegsame Gelände, damit die Einsatzkräfte löschen konnten. Das Feuer im Amtsvenn ist der zweite Großbrand in einem Moor binnen weniger Wochen. Erst im April hatte es nahe der deutschen Grenze auf belgischer Seite ein Feuer im Hohen Venn gegeben.

Innenminister Ralf Jäger lobte die gute Zusammenarbeit mit den niederländischen Nachbarn: „Die Zusammenarbeit auf regionaler Ebene ist eingespielt. Die gegenseitige Unterstützung der Feuerwehren und Rettungsdienste auf örtlicher Ebene über die gemeinsame Grenze hinweg gehört zum gelebten Alltag. Wer am schnellsten am Einsatzort ist, hilft. Die Grenze spielt dabei schon heute keine Rolle. Und das hat sich bewährt.“