Hexen touren für Projekt Jeki

Oberhausen. .

Du-dap da-du-dap – als Rudolf Behrend den gnadenlosen Riff von „Black Night“ aus Richie Blackmores (Deep Purple) Gitarre zum ersten Mal hörte – damals in den 70er Jahren –, war es um ihn geschehen: „Ich musste Gitarre lernen!“ Das nahm der Steppke auch in Angriff, wechselte später zum Bass und 1997 ebenfalls das Genre: Heute ist Behrend Bassist beim Musical „Wicked“.

Für die jungen Jeki-Teilnehmer der Sterkrader Steinbrinkgrundschule ist der Berufsmusiker ein Vorbild, neugierig schauen sie ihm auf die Finger, während Behrend auf dem Bass ein paar Rock- und Blues-Töne zum besten gibt.

„Um dran zu bleiben, braucht man Leidenschaft“

„Jeki“ steht für das NRW-Projekt „Jedem Kind ein Instrument“. Seit 2007 bietet es Grundschulkindern an, ein Musikinstrument lernen zu können. Behrend und seine Kollegin Roberta Valentini (als Hexe Elphaba) sind von dieser Idee begeistert, und so entstand der Plan, für Jeki auf eine „Magische-Musik-Tour“ zu gehen: Acht Schulen besuchen verschiedene Wicked-Darsteller und -Musiker von Mai bis Juni, um mit den Kindern zu musizieren. Den Auftakt dazu machte am Donnerstag die Steinbrinkschule, am Ende steht ein Besuch der Wicked-Show im Oberhausener Metronom Theater für alle Jeki-Teilnehmer der beteiligten Schulen an.

„Ich habe auch in der Grundschule mit der Flöte angefangen“, sagt Valentini, denn die sei erschwinglich gewesen. Später trainierte sie die Stimme, ging in den Chor. Aus eigener Erfahrung weiß sie, „wie wichtig es ist, dass Kinder schon früh ganz verschiedene Instrumente kennen lernen, um das richtige zu finden. Gut, dass Jeki dabei hilft. Um dran zu bleiben, braucht man aber Leidenschaft“.

Tipps vom Profi

Die Leidenschaft spürt sie bei den Kindern, die den Wicked-Musikern erst ein paar Ständchen vorspielen und dann mit ihnen zusammen musizieren. „Sie haben uns auch ein paar gute Tipps für das Spielen gegeben“, meint Lasse Magera (10), der sich für die Geige begeistert. „Eine Herausforderung“, gibt er zu, aber seine Eltern unterstützen ihn dabei. Bis zu 20 Minuten am Tag übt er an seinem Streichinstrument, dazu kommt mehrfacher Musikunterricht in der Woche. Ähnlich viel Zeit investiert Anna-Lena Schürmann (10), die zwar am liebsten Klarinette gelernt hätte, sich aber vor drei Jahren mit dem Saxophon angefreundet hat. Ob sie einmal Profi-Musiker werden wollen? „Ja!“, sagen die beiden eindeutig.

Das Erlernen eines Instruments schule nicht nur musikalische Kompetenzen, glaubt Behrend, sondern auch soziale. Doch bei aller Leidenschaft für Musik, wendet er ein, „ein Kind muss auch Zeit haben, einfach spielen zu können.“