Oberhausen. Textilmarkthändler beschuldigen die Obst- und Gemüsehändler: Zunehmender Abfall hat Standgebühren erhöht. Die Stadt dementiert das.
Die Markthändler haben immer gute Laune, strahlen bei Sonne, strahlen bei Regen, das gehört zum Job dazu. Und so bemerken die Kunden nicht, dass die Textilverkäufer auf dem Sterkrader Wochenmarkt ganz schön wütend sind. Sie beklagen, dass die Obst- und Gemüsehändler ihren Müll in anderen Städten ansammeln und dann in Sterkrade entsorgen.
Das, so behaupten die Händler übereinstimmend, habe die Standgebühren erhöht. Denn an der Müllentsorgung beteiligen sich alle Stände gleichermaßen. „Und das obwohl wir Textiler höchstens mal einen Karton wegschmeißen“, kritisiert ein Markthändler, der „seit Ewigkeiten“ in Sterkrade auf dem Wochenmarkt ist. Seinen Namen will er aber nicht nennen. „Sonst verbietet mir die Stadt vielleicht meinen Stand.“
Keine Sammelcontainer
Die Obsthändler streiten die Vorwürfe ab. Aber tatsächlich müssten sie in Mülheim ihren Müll in Eigenregie entsorgen, auch in Bottrop gibt es keine Sammelcontainer für Markthändler wie etwa in Sterkrade oder auch in Recklinghausen. Also doch was dran am erhöhten Müllaufkommen der Markthändler? „Davon haben wir nichts gemerkt“, sagt Ordnungsamtsleiter Horst Ohletz. Auch dass die Gebühren sich stark erhöht hätten, dementiert er. Zuletzt stiegen die Gebühren zum 1. Januar 2005 von 1 Euro pro laufenden Quadratmeter auf 1,10 Euro. „Dieser Preis ist im Vergleich zu den Nachbarstädten weder ein Ausreißer nach oben noch nach unten.“ Man habe geprüft, die Gebühren auf 1,20 Euro zu erhöhen, dies sei aber derzeit nicht notwendig, um den Wochenmarkt und die Müllbeseitigung finanzieren zu können.
Vorschläge der Textilhändler, den gesammelten Müll auf dem Markt abzuwiegen und so die Obst- und Gemüsehändler stärker zu belasten „sei in der Praxis nicht umsetzbar“, meint Ohletz.