Oberhausen.
Nachahmung erwünscht: Der Praxis-Lerntag, bereits zum vierten Mal in Oberhausen durchgeführt, beeinflusst die Schulpolitik in NRW.
„Ein Erfolgsmodell“, so Wolfgang Große Brömer, der Schulausschussvorsitzende im Landtag. Er prophezeite die „Aufnahme der Idee in die Landespolitik“: Haupt- und Förderschüler tauschen regelmäßig einmal in der Woche die Schulbank mit einem Arbeitsplatz in einem Betrieb und verbessern so ihre Chance, eine Lehrstelle zu bekommen. Die Erfahrung hat gelehrt: Das ist besser als ein mehrwöchiges Praktikum am Stück. Die Erfahrungen, die die Schüler sammeln, werden im Job-Büro der Schulen reflektiert. Jeder Schüler löst eine betriebliche Lernaufgabe, die er am Ende präsentiert - vor großem Publikum, Vertretern der Unternehmen, der Stiftung „Kultur und Bildung“ der Sparkasse, die das Projekt von Beginn an unterstützt, vor Eltern und Lehrern. Die Präsentation fand dieses Mal im schicken Sparkassen-Foyer statt. Neun Vorträge standen auf dem Programm, alle 22 Job-Projekte konnten besichtigt werden.
Als Gärtner war Angelo auf dem Westfriedhof unterwegs. Seine Aufgabe: Grünflächen und Gräber pflegen. Der junge Mann lieferte den Zuhörern eine sehr ansprechende Powerpoint-Präsentation über die „Dienstleistungen, die wir anbieten.“ Ja, eine Lehrstelle dort kann er sich vorstellen.
„Ich wurde toll aufgenommen“, berichtete John, Schüler der Albert Schweizer Hauptschule über sein Praktikum bei Fitscher Guss. Nuri zeigte, wie man eine Steckdose installiert. Auch ihm hat die Arbeit bei der Firma Albrecht Spaß gemacht, über eine Lehrstelle dort würde er sich freuen. Sehr kess und witzig war der Vortrag von Angelina. Die Christian-Morgenstern-Schülerin erklärte, wie sie Kleidung auspackte und für den Verkauf vorbereitete. „Sollten Sie vergessen haben, die Ware zu bezahlen, werden Sie durch das Sicherheitsetikett am Ausgang daran erinnert.“