Oberhausen. .

Erna Neumanns Haare liegen zur Feier des Tages besonders gut. 100 Jahre alt wird sie heute, am Freitag, dem 13, ihrem Glückstag.

Der Sekt perlt im Speisesaal der Elly-Heuss-Knapp-Stiftung in Sterkrade, die Enkel und Urenkel gratulieren. Seit Anfang der 90er-Jahre wohnt sie nur wenige Meter weiter in einem betreuten Bungalow.

„Wie ich so alt geworden bin? Ich war sportlich und habe Willenskraft. Ich habe nie angefangen zu stöhnen über das Älterwerden“, sagt die rüstige 100-Jährige, die 1911 in Schleswig geboren ist und nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihrem Mann in eine Bergarbeiter-Siedlung nach Oberhausen zog. Als ihr Mann in Pension ging, kehrte sie mit ihm zurück in den Norden. „Mir war das hier zu dreckig. Ich konnte die Schlote nicht mehr rauchen sehen.“ Nach dem Tod ihres Mannes fand sie dann doch in Oberhausen „meine zweite Heimat“.

Der Pflegedienst schaut täglich vorbei. „Aber viel zu früh, manchmal möchte ich lieber ausschlafen“, sagt sie. Aber die Kompressionssocken müssen ja von irgendwem an- und ausgezogen werden.

Mit 94 hat sie eine neue Hüfte bekommen. Und kurze Zeit später tanzte sie wieder auf einem der „netten Feste“ im Altenheim. „Folklore-Tanz ist mein großes Hobby.“