Karl-Heinz Bonman sieht einen ganz anderen Grund für die hohen Feinstaubwerte an der Mülheimer Straße. „Die Mess-Station ist falsch aufgestellt“, sagt der Allgemeinmediziner und warnt vor widersinnigen Interpretationen.
Das Falsche wurde falsch gemessen und wird falsch bewertet“, sagt Bonman. Auch über die Größe der Partikel und mögliche toxische Wirkungen lägen keine validen Daten vor.
Bonman hat selbst mit dem Zollstock nachgemessen: Von der EU vorgeschriebene Standards würden nicht eingehalten, etwa der Mindestabstand von 2,50 Meter zur Bordsteinkante. Die Station stehe an einem Parkstreifen, der häufig zum Be- und Entladen genutzt werde. „Die Motoren laufen, so schellen die Werte in die Höhe“, sagt Bonman.
Peter Schütz vom Landesumweltamt entgegnet, die Station sei nach Vorschrift aufgestellt: „Leichte Abweichungen von den Standortkriterien sind erlaubt, immerhin dürfen die Stationen die Verkehrssicherheit nicht gefährden.“ Im nationalen Regelwerk zum Immissionsschutz steht, Standort-Aspekte für Mess-Stationen sollten „berücksichtigt werden, soweit dies praktisch möglich ist.“
Standortkriterien hin oder her: Angesichts der gemessenen Schadstoff-Werte will die Stadt eine Ausweitung der Umweltzone forcieren. Nicht nur im Ruhrgebiet, auch auf Oberhausener Boden soll der Flickenteppich für Umweltplaketten verschwinden. Damit würde dann auch für das Centro-Areal Plakettenpflicht herrschen. Touristen aus den Niederlanden würden damit schon zurechtkommen, meint Helmut Czichy, Leiter des Umweltamts.