Oberhausen. Der Essener Fabian Pasalk hat Sehenswürdigkeiten aufgespürt, die im Schatten der großen Industriedenkmäler stehen. In seinem alternativen Reiseführer „111 Orte im Ruhrgebiet, die man gesehen haben muss“ sind auch vier Ziele in Oberhausen zu finden.
So imposant und geschichtsträchtig er auch sein mag – am Doppelbock der Zeche Zollverein hat man sich spätestens im Kulturhauptstadtjahr ein bisschen satt gesehen. Keine Broschüre, kein Plakat kam ohne das Unesco-geehrte Symbol des Reviers aus. Insofern ist es irreführend, dass ausgerechnet Zollverein das Titelbild eines neuen Buches ziert: „111 Orte im Ruhrgebiet, die man gesehen haben muss“.
Geschrieben hat es der Essener Fabian Pasalk. Der „alternative Reiseführer“ ist Ergebnis seiner Suche nach Sehenswürdigem, das zu Unrecht im Schatten der großen Industriedenkmäler steht. Pasalk hat sich auf Erkundungsreise begegeben und „neue, spannende, unbekannte, ja manchmal sogar skurrile Orte“ gefunden. Hier und da eröffnet der Autor auch einfach einen ungewohnten Blickwinkel auf vermeintlich Bekanntes.
Auch in Oberhausen ist Pasalk fündig geworden, vier Ziele in der Stadt legt er seinen Lesern von außerhalb ans Herz und lädt Ortsansässige ein, sie neu zu entdecken – zum Beispiel in den Osterferien.
Der Elpenbach
Klar, man könnte die Leute einfach zur Antonyhütte schicken. Fabian Pasalk lenkt den Blick bewusst auf den benachbarten Elpenbach und ermuntert dazu, sich von hier aus die historischen Anfänge zu vergegenwärtigen. „Vielleicht hätte das Ruhrgebiet eher nach diesem kleinen Gewässer benannt werden müssen, schließlich war der Elpenbach Wiege und Kinderstube der sich florierend entwickelnden Hüttenindustrie der Region.“ Öffnungszeiten: immer, Eintritt: frei.
Die Modellbahnwelt
Auch der Erwachsenenspielplatz an der Marina hat es Fabian Pasalk angetan, die Modellbahnwelt bekam einen Platz im Buch. Beeindruckend findet der Autor vor allem die historische Darstellung des Ruhrgebiets. „In der Modellbahnwelt lässt sich die spannende Phase der Jahre 1965 bis 1970 in Miniatur noch einmal erleben. Die letzte Blütezeit der Stahlverhüttung wurde detailgetreu nachgestellt“, urteilt er. Die Modellbahnwelt, Zum Aquarium 2, hat in den Osterferien täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Eintritt: 6,90 Euro für Erwachsene, 3,50 für Sechs- bis 16-Jährige, ein Euro für Kinder unter sechs Jahren.
Der Museumsbahnsteig
Von regem Verkehr kann man angesichts des leider eher spärlichen Interesses am Museumsbahnsteig wohl kaum sprechen. Dabei war der Bahnhof einst ein wichtiger Umschlagplatz, ohne ihn gäbe es Oberhausen bekanntermaßen gar nicht. Wiederbelebt, lobt Pasalk, wurde der historische Knotenpunkt durch die besondere Mischung aus Relikten der Bergbauzeit und modernen Skulpturen auf dem Museumsbahnsteig. Tipp: Der Museumsbahnsteig – ehemals Bahnsteig 3/4 – zeigt sich in den frühen Abendstunden von seiner schönsten Seite. Geöffnet: immer, Eintritt frei.
Die Open Airea
Was die Trendsportanlage am Kaisergarten Pasalks Meinung nach zu einem der 111 Orte des Reviers macht, die man gesehen haben muss? Die Open Airea – verwirklicht durch das Zentrum für Ausbildung und Qualifikation (Zaq) – bringt nach Auffassung des Autors die oftmals auseinanderdriftenden jugendlichen Subkulturen zusammen. „Hier am Rande des malerischen Kaisergartens werden sie wiedervereint. Die Sport- und Kulturstätte integriert trendige Funsportarten mit Etabliertem wie Fußball.“ Geöffnet: immer, Eintritt frei