Oberhausen. .
„Der Straßenbahnfahrer hätte den Unfall vermeiden können.“ Zu diesem Ergebnis kommt der Gutachter, der das schwere Verkehrsunglück untersuchte, das sich am 3. März auf der ÖPNV-Trasse in Höhe der Haltestelle „Lipperfeld“ ereignet hatte und bei dem 60 Menschen verletzt worden waren.
Nach Aussagen des Gutachters hätte der Straßenbahnfahrer den Bus sehen müssen. Die Straßenbahn war damals in den anfahrenden Gelenkbus gekracht. Detlef Nowotsch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Duisburg, mahnte aber vor übereilten Schuldzuweisungen. Der Straßenbahnfahrer habe nach dem Unfall zu Polizeibeamten gesagt, ihm sei vor dem Unglück schwarz vor Augen geworden. Eine mögliche Erkrankung des Mannes könne also eine Rolle spielen.
Der Gutachter hatte die Unfallstelle besichtigt, die Fahrtenschreiber der beteiligten Fahrzeuge und die Unfalldokumentation ausgewertet. Anhaltspunkte für eine Funktionsstörung der Bremsanlage der Straßenbahn hatte er bei der Untersuchung nicht gewinnen können.
Vom Geschäftsführer der Stoag, Werner Overkamp, war unterdessen zu erfahren, dass die Straßenbahn zu schnell gewesen sei. Bahnen dürften höchstens mit 20 km/h in Haltestellenbereiche fahren. Man habe alle Fahrer noch einmal daran erinnert, die Geschwindigkeit vor Haltestellen zu reduzieren. An der Straßenbahn entstand für die Stoag ein Schaden von 300 000 Euro. Der Schaden am StoagBus beläuft sich auf 130 000 Euro, den wohl die Versicherung tragen wird. Der Bus habe 2006 beim Kauf 300 000 Euro gekostet.