Oberhausen. . Einen neuen Erkenntnisstand zu dem DSDS-Chaos im Centro gebe es noch nicht, sagte ein Polizeisprecher. Das DRK teilte indes mit, für eine Veranstaltung mit 2500 Personen angefordert worden zu sein. Am Ende kamen über 15.000 DSDS-Fans nach Oberhausen.

Nach dem DSDS-Chaos im Centro, bei dem rund 60 Jugendliche bei einem Gedränge vor den verschlossenen Türen zur Coca-Cola-Oase verletzt wurden, sind die zuständigen Stellen mit der Aufarbeitung des Geschehens beschäftigt.

„Einen neuen Kenntnisstand gibt es allerdings noch nicht“, so Polizeipressesprecher Johannes Paus. Die vom Polizeipräsidium Oberhausen eingerichtete 14-köpfige Ermittlungskommission (EK „Oase“) ist derzeit unter anderem mit der Befragung von Zeugen beschäftigt. „Zudem werden weitere Ermittlungsaufträge der Staatsanwaltschaft abgearbeitet“, so Paus.

Weiteres Opfer aus dem Krankenhaus entlassen

Eine positive Nachricht gab es immerhin seitens der Polizei: Eine weitere verletzte Person konnte gestern aus dem Krankenhaus entlassen werden, so dass sich nur noch ein Opfer im Krankenhaus befindet.

Beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), das als Sanitätsdienst am Sonntag vor Ort am Centro war, schreibt man derzeit an einem detaillierten Einsatzbericht, der dann an die Staatsanwaltschaft Duisburg übergeben wird. Am Donnerstag hatte das Centro-Management den Sanitätsdienst für die Autogrammstunde geordert. „Und zwar für eine Veranstaltung mit rund 2500 Menschen“, wie DRK-Pressesprecher Jörg Fischer mitteilte. Mit vier Sanitätern und einem Rettungswagen (mit zwei weiteren DRK-Mitarbeitern) war das DRK am Sonntag angerückt.

„Alle Hände voll zu tun“

60 Verletzte im Centro

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    „Schnell riefen die Kollegen dann aufgrund der vielen Fans Verstärkung“, so Fischer. Doch auch mit Hilfe von zehn zusätzlichen Sanitätern konnten die Verletzten nicht versorgt werden. Nach der Schließung der Türen zur Oase hatten die Kollegen alle Hände voll zu tun, so Fischer. Daher alarmierte das DRK auch erst gegen 14.54 Uhr die Feuerwehr. „Das war kein Sanitätsdienst mehr, das war eine öffentliche Lage, die unter Kontrolle gebracht werden musste.“

    Nach aller Kritik bemüht sich das Centro-Management nun um Aufklärung der Geschehnisse. „Wir stehen derzeit im engen Kontakt mit Behörden und beteiligten Unternehmen“, erklärt Centro-Geschäftsführer Frank Pöstges-Pragal. Vor allem der Veranstaltungsablauf solle analysiert werden.

    Das Centro zieht Konsequenzen

    Die Ausmaße der Autogrammstunde hätte gezeigt, so das Centro-Management, dass solche TV-Formate wie DSDS inzwischen über eine nicht-kalkulierbare Fan-Struktur verfügen.

    „Unsere Schlussfolgerung und Konsequenz kann daher nur lauten, dass es derartige Veranstaltungen im Centro nicht mehr geben wird“, so Pöstges-Pragal.