Der Grünpfeil ist eine durchaus emotional diskutierte Verkehrsregelung, die aus der ehemaligen DDR stammt. Seit 1964 durften Autofahrer dort - ähnlich dem heutigen amerikanischen Verfahren - auch bei Rot rechts abbiegen, wenn sie dadurch niemanden gefährdeten. Das widersprach allerdings damals geltenden internationalen Vereinbarungen zum Straßenverkehrsrecht, weshalb 1978 das Grünpfeil-Schild eingeführt. Nach dem Fall der Mauer sollten die Hinweise komplett weg: Auf westdeutschen Straßen gab es sie nicht, sie waren deshalb mit keinem Wort in der bundesdeutschen Straßenverkehrsordnung zu finden, die nach 1990 auch für die neuen Länder gelten sollte. Die DDR-Bürger wollten auf ihren Pfeil aber nicht verzichten und protestierten massiv. Die Schilder durften nicht nur auf ostdeutschen Straßen bleiben, sie gingen in bundesdeutsches Recht über und sind heute an rund 5 000 Kreuzungen zu finden.