Oberhausen. . Das Team um Dr. Wolfgang Strunk von der Augenklinik Mülheim war zu Besuch bei der Oberhausener Tafel, da viele Leute einen Arztbesuch gerne vermeiden. Bilanz der kostenlosen Augenuntersuchung: Drei Mal diagnostizierte der Mediziner Grauen Star.

„Ist die Untersuchung auch wirklich kostenlos?“, „Möchten Sie meinen Ausweis sehen?“ Nur zögernd gehen viele Besucher der Oberhausener Tafel am Montag auf das Team um Dr. Wolfgang Strunk und die Untersuchungsgeräte zu. Die Augenklinik Mülheim war vor Ort und bot kostenlose Augenuntersuchungen an.

„Wir möchten genau dort helfen, wo unsere Hilfe wirklich benötigt wird. Die Hemmschwelle zu einem Arzt zu gehen, ist für viele Leute immens hoch“, weiß Oberarzt Dr. Wolfgang Strunk. Er war zum zweiten Mal mit seinem Team bei der Oberhausener Tafel an der Gustavstraße zu Gast. Die Augenuntersuchung war für alle kostenlos.

Augenuntersuchung in drei Schritten

Drei Schritte umfassten die Tests: Zuerst wurden die Stärken der Brillengläser gemessen, sofern vorhanden. Die Assistenzärztin Birgit-Bettina Bestges half den Besuchern dann, einen Zettel mit eventuellen Vorerkrankungen auszufüllen. Der zweite Schritt war dann ein Augentest bei der medizinischen Fachangestellten Daniela Granic. Die letzte Untersuchung führte dann zum Oberarzt, der die Augen noch einmal untersuchte und die Werte der Augen mit denen der Brille verglich. „Es kommt oft vor, dass Patienten unter dem Grünen Star leiden. dabei ist der Augendruck zu hoch, die Krankheit kann zur Erblindung führen. Das Tückische ist, dass man selbst erst mal gar nichts von der Krankheit merkt“, erklärt Dr. Wolfgang Strunk. Die Patienten werden also untersucht, dann zur Weiterbehandlung an ihren Augenarzt verwiesen. „Wenn der Grüne Star festgestellt wird, ist eine Behandlung dringend erforderlich“, so der Oberarzt.

Rund 40 Patienten ließen ihre Augen testen, bei drei Patienten konnte der Arzt die Diagnose Grauer Star stellen. Strunk: „Auch wenn wir diese Diagnose bei nur einem Patienten stellen, hat sich unser Besuch hier schon gelohnt. Durch den ersten Kontakt hier bei der Tafel wird die Hemmschwelle, einen Arzt aufzusuchen, niedriger.“

Oft scheitere ein Arztbesuch auch an Verständigungsproblemen. „Uns stehen Übersetzer für Türkisch und Russisch zur Seite, die im Bedarfsfall die Anliegen der Patienten übersetzen können“, erzählt Sabrina Bungert, Sprecherin der Augenklinik.

Aktion wurde gut angenommen

Begeistert von der Aktion zeigt sich der Vorsitzende der Oberhausener Tafel, Josef Stemper: „Es ist toll zu sehen, wie sehr diese Aktion von unseren Besuchern angenommen wird. Wir freuen uns, dass die Ärzte bei uns diese Untersuchungen machen. Wir sind stolz, mehr als nur Lebensmittel bieten zu können, denn der Mensch lebt nicht nur von Brot allein.“ Der Vorsitzende freut sich „über die Basaratmosphäre. Im Cafe gibt es Mittagessen, an der Essensausgabe gibt es Lebensmittel und hier im hinteren Teil der Kirche die Augenuntersuchung. Das ist schön zu sehen.“