Oberhausen..

Dass Scheiße am Schuh zumindest im Volksmund Glück bringen soll, tröstet die wenigsten Betroffenen. Im Gegenteil: Viele Leser ärgern sich über die Hinterlassenschaften von Hunden in der Stadt, an Spielplätzen und Gehwegen.

Denn nur selten räumen die Halter nach dem Gassigehen hinter ihrem Liebling auf. Allerdings: Automaten mit Handschuhen oder Tüten, die es Haltern erlauben würden den Hundekot aufzusammeln, sind in Oberhausen rar gesät. Die Stadt verlässt sich vielmehr allein auf die Eigenverantwortung von Herrchen oder Frauchen, die einen Beutel für alle Fälle mitführen sollen. Eine Idealvorstellung, die im Alltag anders aussieht.

Solche Beutelspender gibt es nur an den zehn Freizeitplätzen für Hunde im Stadtgebiet: Auch dort darf Waldi nicht wahllos walten, es muss sauber gemacht werden. „Auslaufflächen sind keine Hundeklos“, wirbt man hier um Verständnis. Nur liegen diese Flächen an der zumeist grünen Peripherie Oberhausens wie Königshardt, Schmachtendorf, Osterfeld/Vonderort. Gerade einmal zwei Plätze findet man im Stadtkern Alt-Oberhausen (Max-Planck-Ring und Brücktorstraße).

Doch ob sie nicht gerade auch in dicht bewohnten Vierteln und an Spielplätzen sinnvoll wären, die von Hundebesitzern angesteuert werden (müssen)? „Eigentlich sollte jeder Hundehalter die Verantwortung besitzen, den Kot selbst zu beseitigen“, begründet ein Stadtsprecher das magere Angebot an Beutelspendern. Und stellte man sie an Spielplätzen auf, glauben die Stadtherren, könnte dies sogar als Einladung missverstanden werden, den Ort als Hundetoilette zu nutzen.

Vor einigen Jahren sprach sich deshalb die Bezirksvertretung Alt-Oberhausen etwa gegen Tütenspender am Südmarkt aus. Man fürchtet aber nicht nur den Missbrauch oder Klau von Plastiktüten: „Manche Besitzer“, nimmt man bei der Stadt an, „würden solche Automaten auch dann nicht nutzen, wenn sie überall an jeder Straßenecke stünden.“ Denn wer liefe schon mit seinem Hund zum Automaten und wieder zurück zum Ort des Geschehens, um den Hundekot wegzumachen?

Das aber klingt nach einer Kapitulation vor der Willkür einiger weniger Besitzer. So bleibt scheinbar nur der Verweis auf ein Bußgeld, um Halter zur Sauberkeit zu erziehen. Nur: Man muss sie erst dabei erwischen. Oder wie es in der Broschüre zu den Freizeitplätzen heißt: „Hundehaltung in der Stadt ist nicht immer reinste Freude, nein, leider ist sie auch mit Ärger verbunden.“

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