Oberhausen. . Die Flippers verabschieden sich nach 42 Jahren von der Bühne. Und 8500 Fans sagen in der Arena Oberhausen „Santa Maria Goodbye“. Die Gute-Laune-Formation hat nichts von ihrer Faszination eingebüßt und wirkt wie ein Jungbrunnen.

Mit dieser einseitigen Verteilung von Geschenken ist das kleine Mädchen auf Opas Schoß überhaupt nicht einverstanden. Gerade strömen zahlreiche Anhänger in der König-Pilsener-Arena an den Bühnenrand, um den Flippers bei ihrer Abschiedstournee kleine Aufmerksamkeiten wie Blumen und Schokolade zu überreichen. Die Frage des Knirpses klingt plausibel: „Und wann kommen die zu uns?“

Doch Schokolade gibt es heute nur für Olaf Malolepski, Bernd Hengst und Manfred Durban. Seit 42 Jahren kennt man in Deutschland und dem benachbarten Ausland die Gute-Laune-Formation.

Umso mehr scheint die Nachricht des baldigen Abschieds die Fangemeinde getroffen zu haben. 8500 Anhänger sind in der gut gefüllten Halle jedoch nicht zum Trübsal blasen gekommen. Schließlich sagt der flotte Dreier nicht einfach so „Santa Maria Goodbye“, sondern lässt die komplette Arena mitsingen und mitsummen. Kaum erklingt ein bekannter Hit aus der sehr langen Karriere, ist die Bestuhlung im Innenraum aufgehoben. Die meisten der fast ausschließlich reiferen Besucher erheben sich von ihren Plätzen, springen auf und zeigen sich auch bei den Liedern äußerst textsicher.

Innige Verbindung zwischen Band und Fans

Die Flippers haben nichts von ihrer Faszination eingebüßt und wirken wie ein Jungbrunnen. „Bleibt gleich stehen, ihr seid ja nicht zum Vergnügen gekommen!“, sagt Sänger Bernd Hengst. Ein lockeres Zwinkern in Richtung Publikum und er hat alle Lacher auf seiner Seite. Überhaupt merkt man zwischen jedem Lied die innige Verbindung zwischen Band und Fans. Da erzählen sie locker von Erlebnissen ihres Urlaubs auf Mallorca, berichten von der ersten Aufregung bei der ZDF-Hitparade oder dem Alltag eines langen und vor allem glücklichen Ehelebens.

Damit ist freilich die Verbindung zu ihren Ehefrauen gemeint, obgleich man auch den Flippers selbst untereinander, angesichts der zahlreichen Touren und Arbeiten an Alben, fast schon ein eheähnliches Miteinander nachsagen könnte. Die Gruppe hat jede Sekunde genossen, der Abschied fällt ihnen nicht leicht. Mehr noch als sie es in manchen ihrer Lieder über Liebe und Lust selber besungen haben: „Es ist manchmal schwieriger loszulassen als man denkt!“

Glitzerjacketts, Palmen und Strand

Doch sie lassen weder ihre Anhänger noch „Moskau im Regen“ stehen. Bei ihrem Abschiedskonzert gibt es alle Hits: „Lotusblume“, „Weine nicht kleine Eva“ und „Die rote Sonne von Barbados“. In ihren bunten Glitzerjacketts wirken sie wie freundliche Reiseleiter bei einem Urlaub in der Südsee - auf der Leinwand erscheinen dazu die Bilder von Palmen und Strand.

Am Bühnenrand werden weiter fleißig Geschenke übergeben. Zwei Frauen auf den Rängen unterhalten sich: „Du hättest auch mal eine Rose mitbringen können!“, „Beim nächsten Mal!“, „Es gibt kein nächstes Mal!“, „Ach was, die hören nicht auf! Die kommen wieder! Bestimmt!“