Oberhausen.. Die Schmidt-Gruppe stellt an zwei Oberhausener Standorten 220 Spielautomaten auf. Im Centro und an der Turbinenhalle stehen die Spielpaläste kurz vor der Vollendung.“Die Eröffnungen werden zu Strukturveränderungen führen“, so ein Sprecher der Firma.
„Sie investieren Ihr Vertrauen in eine Zukunftsbranche mit ungebrochenem Wachstum“, verspricht die Schmidt-Gruppe künftigen Vermietern und Partnern, die auf der Internetseite des Glücksspielunternehmens das Feld „Expansion“ anklicken. Dass an der Werbephrase vom Wachstum durchaus was dran ist, kann man in Oberhausen gut beobachten. Nicht nur soll im Mai oder Juni der Automatenpalast am Centro den Betrieb aufnehmen – voraussichtlich nur kurze Zeit später steht der Coesfelder Firma mit der Spielhalle an der Turbinenhalle die nächste große Neueröffnung ins Haus.
Das Centro ist ein „Hochfrequenz-Standort“
„Wir hoffen, dass wir auch dort im ersten Halbjahr 2011 beginnen können, vielleicht im Juni, spätestens im Juli“, so Robert Hess, Sprecher der Schmidt-Gruppe. Der Bau an der Turbinenhalle mutet unspektakulärer an als das Ufo-artige Konstrukt auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände, wird aber immerhin über bis zu 84 Automaten verfügen. Am Centro darf der Betreiber mit 144 Geräten Präsenz zeigen. Und da war von den kleineren Spielhallen, die das Unternehmen in der Stadt betreibt, noch gar nicht die Rede. Ist Oberhausen ab dem Sommer also der Goldesel der Schmidt-Gruppe, der Hauptmarkt des Unternehmens?
So könne man das nicht sagen, erklärt Robert Hess. Die Spielhalle am Centro sei im eigentlichen Sinne ja gar nicht Oberhausen zuzurechnen. „Das ist ein Hochfrequenz-Standort. Er wurde von uns nicht gewonnen, weil Oberhausen so ein hohes Potenzial an Spielgästen hat, sondern weil er supergünstig liegt und toll erschlossen ist.“ Hess kennt die Befürchtungen von Glücksspielgegnern und Oberhausenern, die ein Image der Stadt als Spieler-Mekka fürchten. Völlig unberechtigt, sagt Hess. Vielmehr werde manche Spielhalle aus dem Stadtbild verschwinden. „Die Eröffnungen werden zu Strukturveränderungen führen.“
Weitere Projekte seien in Oberhausen derzeit nicht geplant. Von der Debatte über „Antragsfluten“ für Spielhallen, die es auch in anderen Städten gibt, nehme man sich bei der Schmidt-Gruppe nichts an. Das Unternehmen arbeite eng mit den Planungsämtern zusammen und respektiere die jeweiligen Konzepte zur Stadtentwicklung. In Oberhausen seien es dementsprechend nun mal diese beiden Standorte gewesen, die in Frage kamen. Wie man sich überhaupt nach den Vorstellungen der Stadt gerichtet habe, gerade am Centro. „Die Stadt wollte dort ein optisches Highlight schaffen.“
Kultur-Sponsoring vor Ort
Ein optisches Highlight anderer Natur ist die „Adamas“-Skulptur von Günter Steinmann, die seit Dezember am Rathaus steht. An den Kosten für die Aufstellung des Künstler-Geschenks hat sich die Schmidt-Gruppe „auf Anregung aus dem Bereich des Künstlers und der Stadtverwaltung“ beteiligt. „Wir machen viel im Bereich Sport und Kultur“, sagt Hess und verweist auf Teams aus der münsterländischen Heimat, die man unterstütze. „Aber nur Sportler ab 18!“ Gut, der Tischkicker für die Astrid-Lindgren-Schule in Lengerich, den die Firma laut Homepage jüngst übergab, fällt wohl nicht unter Sponsoring.
Ach so – falls wer tatsächlich in besagte „Zukunftsbranche“ investieren mag: Gesucht werden Standorte „ab einer Größe von 500 Quadratmetern mit Parkmöglichkeit“, „an hoch frequentierten Straßen (Bundesstraßen, Autobahnzubringern, Stadtringen, etc.)“, bei einer „Frequenz ab 15 000 Autos pro Tag“.