Oberhausen. .

Das dritte Gleis der Betuwe-Linie scheint nun doch zu kommen. Bei einer Sitzung des Betuwe-Beirats habe der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium versichert, dass die Finanzierung und die nötigen Lärmschutzmaßnahmen nun endgültig gesichert seien.

Es ist eines der für die Ruhrgebiets-Wirtschaft bedeutendsten Infrastruktur-Projekte: Das dritte Gleis der Güterzugstrecke Betuwe-Linie von Oberhausen über Dinslaken, Wesel bis Emmerich scheint nach vielen Jahren des Wartens und Zögerns nun doch zu kommen.

Bei einer Sitzung des Betuwe-Beirats, in dem sich die betroffenen Städte der Region zusammengeschlossen haben, hat am Dienstag Klaus-Dieter Scheurle, Staatssekretär des Bundesverkehrsministeriums, nach Teilnehmer-Angaben versichert, dass die Finanzierung für das dritte Gleis und die nötigen Lärmschutzmaßnahmen für Anwohner nun endgültig gesichert seien.

Neuartiger Gleiskörper soll Schall sofort schlucken

„Die Lärmschutzmaßnahmen werden nach Stand der Technik zudem deutlich stärker ausgebaut als es gesetzlich erforderlich ist“, sagt der Oberhausener SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Groschek, der die Sitzung verfolgte. Nicht nur Lärmschutzwände sollen entstehen, sondern der Lärm bereits an der Quelle erstickt werden: So soll ein neuer Schall schluckender Gleiskörper eingebaut werden - und die Güterzug-Betreiber sollen durch ein neues Preissystem bei Benutzung der Strecke einen Anreiz bekommen, leise Waggons zu verwenden: Je lauter die Züge, desto teurer soll die Benutzung der Güterstrecke werden.

Situation der Anwohner

Ellen und Henning Kapp aus Voerde wohnen circa 50 Meter von der Betuwe-Linie entfernt in ihrem Haus an der Grenzstraße. Lärmbelästigung und Vibration sind vorprogammiert. Foto aus dem Dezember 2009. (Foto: Heiko Kempken)
Ellen und Henning Kapp aus Voerde wohnen circa 50 Meter von der Betuwe-Linie entfernt in ihrem Haus an der Grenzstraße. Lärmbelästigung und Vibration sind vorprogammiert. Foto aus dem Dezember 2009. (Foto: Heiko Kempken) © Heiko Kempken / WAZ FotoPool
Gerda Lueb-Markett vom Haus Offenberg in Emmerich-Praest zeigt die zahlreichen Risse und Schäden am Haus. Mai 2007. (Foto: Klaus Janssen)
Gerda Lueb-Markett vom Haus Offenberg in Emmerich-Praest zeigt die zahlreichen Risse und Schäden am Haus. Mai 2007. (Foto: Klaus Janssen) © NRZ Janssen
Gerda Lueb-Markett vom Haus Offenberg in Emmerich-Praest ärgert sich über die Güterzüge, die an ihrem Haus vorbeirauschen. Bild aus dem Oktober 2009. (Foto: Johannes Kruck)
Gerda Lueb-Markett vom Haus Offenberg in Emmerich-Praest ärgert sich über die Güterzüge, die an ihrem Haus vorbeirauschen. Bild aus dem Oktober 2009. (Foto: Johannes Kruck) © WAZ FotoPool
Gerda Lueb-Markett vom Haus Offenberg in Emmerich-Praest ärgert sich über die Güterzüge, die an ihrem Haus vorbeirauschen. Bild aus dem Oktober 2009. (Foto: Johannes Kruck)
Gerda Lueb-Markett vom Haus Offenberg in Emmerich-Praest ärgert sich über die Güterzüge, die an ihrem Haus vorbeirauschen. Bild aus dem Oktober 2009. (Foto: Johannes Kruck) © WAZ FotoPool
Sie zeigt die zahlreichen Risse und Schäden am Haus. (Foto: Johannes Kruck)
Sie zeigt die zahlreichen Risse und Schäden am Haus. (Foto: Johannes Kruck) © WAZ FotoPool
Sie zeigt die zahlreichen Risse und Schäden am Haus. (Foto : Johannes Kruck)
Sie zeigt die zahlreichen Risse und Schäden am Haus. (Foto : Johannes Kruck) © WAZ FotoPool
Christine Kelbassa und Manfred Flore von der Bürgerinitiative gegen die Betuwe-Linie demonstrieren am Dänenkamp in Oberhausen-Barmingholten wie nah die Güterzüge an der Wohnbebauung und den Gärten vorbeifahren. September 2009. (Foto: Gerd Wallhorn)
Christine Kelbassa und Manfred Flore von der Bürgerinitiative gegen die Betuwe-Linie demonstrieren am Dänenkamp in Oberhausen-Barmingholten wie nah die Güterzüge an der Wohnbebauung und den Gärten vorbeifahren. September 2009. (Foto: Gerd Wallhorn) © WAZ FotoPool
Christine Kelbassa und Manfred Flore von der Bürgerinitiative gegen die Betuwe-Linie demonstrieren am Dänenkamp in Oberhausen-Barmingholten wie nah die Güterzüge an der Wohnbebauung und den Gärten vorbeifahren. September 2009. (Foto: Gerd Wallhorn)
Christine Kelbassa und Manfred Flore von der Bürgerinitiative gegen die Betuwe-Linie demonstrieren am Dänenkamp in Oberhausen-Barmingholten wie nah die Güterzüge an der Wohnbebauung und den Gärten vorbeifahren. September 2009. (Foto: Gerd Wallhorn) © WAZ FotoPool
Christine Kelbassa und Manfred Flore von der Bürgerinitiative gegen die Betuwe-Linie demonstrieren am Dänenkamp in Oberhausen-Barmingholten wie nah die Güterzüge an der Wohnbebauung und den Gärten vorbeifahren. September 2009. (Foto: Gerd Wallhorn)
Christine Kelbassa und Manfred Flore von der Bürgerinitiative gegen die Betuwe-Linie demonstrieren am Dänenkamp in Oberhausen-Barmingholten wie nah die Güterzüge an der Wohnbebauung und den Gärten vorbeifahren. September 2009. (Foto: Gerd Wallhorn) © WAZ FotoPool
Rees-Millingen, Anholter Straße: Wegen der Betuwe-Route ist auch eine Umlegung der Straßenführung  vorgesehen. In einem der Umgehungspläne müssen das Haus 1 und 1a abgerissen werden. Das betroffene Haus ist rechts im Bild zu sehen. September 2009. (Foto: Marc Albers)
Rees-Millingen, Anholter Straße: Wegen der Betuwe-Route ist auch eine Umlegung der Straßenführung vorgesehen. In einem der Umgehungspläne müssen das Haus 1 und 1a abgerissen werden. Das betroffene Haus ist rechts im Bild zu sehen. September 2009. (Foto: Marc Albers) © WAZ FotoPool
Susanne Beuting wohnt mit ihrer Familie in Hamminkeln-Mehrhoog direkt an den Bahngleisen. Sie befürchtet große Einbußen ihrer Wohnqualität, wenn die Betuwe-Linie fertig ist. Februar 2009. (Foto: Markus Weißenfels)
Susanne Beuting wohnt mit ihrer Familie in Hamminkeln-Mehrhoog direkt an den Bahngleisen. Sie befürchtet große Einbußen ihrer Wohnqualität, wenn die Betuwe-Linie fertig ist. Februar 2009. (Foto: Markus Weißenfels) © NRZ
Susanne Beuting wohnt mit ihrer Familie in Hamminkeln-Mehrhoog direkt an den Bahngleisen. Sie befürchtet große Einbußen ihrer Wohnqualität, wenn die Betuwe-Linie fertig ist. Februar 2009. (Foto: Markus Weißenfels)
Susanne Beuting wohnt mit ihrer Familie in Hamminkeln-Mehrhoog direkt an den Bahngleisen. Sie befürchtet große Einbußen ihrer Wohnqualität, wenn die Betuwe-Linie fertig ist. Februar 2009. (Foto: Markus Weißenfels) © NRZ
Erwin Stewering lebt an der Betuwe-Linie in der Feldmark in Wesel. Er hat schon seine eigene Schallmauer errichtet. Foto aus dem Januar 2009. (Foto: Markus Joosten)
Erwin Stewering lebt an der Betuwe-Linie in der Feldmark in Wesel. Er hat schon seine eigene Schallmauer errichtet. Foto aus dem Januar 2009. (Foto: Markus Joosten) © Markus Joosten
Marianne Ridder wohnt in der Feldmark in Wesel am Mühlenweg direkt neben den Gleisen. Eine Lärmschutzmauer umgibt bereits ihr Grundstück. (Foto: Markus Weißenfels)
Marianne Ridder wohnt in der Feldmark in Wesel am Mühlenweg direkt neben den Gleisen. Eine Lärmschutzmauer umgibt bereits ihr Grundstück. (Foto: Markus Weißenfels) © NRZ
Marianne Ridder wohnt in der Feldmark in Wesel am Mühlenweg direkt neben den Gleisen. Eine Lärmschutzmauer umgibt bereits ihr Grundstück. (Foto: Markus Weißenfels)
Marianne Ridder wohnt in der Feldmark in Wesel am Mühlenweg direkt neben den Gleisen. Eine Lärmschutzmauer umgibt bereits ihr Grundstück. (Foto: Markus Weißenfels) © NRZ
Fotomontage: Lärmschutzmauer in Hamminkeln-Mehrhoog, Bahnübergang an der Bahnhofstraße.
Fotomontage: Lärmschutzmauer in Hamminkeln-Mehrhoog, Bahnübergang an der Bahnhofstraße. © unbekannt
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Die Blockverdichtung, also mehr Züge in enger Taktfolge auf dem Gleis, soll bereits 2013 einsetzen. Der Bau der Schutzwände und des Gleises müssen bis 2019 abgeschlossen sein, damit Fördermittel fließen. Die Baukosten werden auf 1,4 Milliarden Euro geschätzt. Durch Oberhausen fahren derzeit 215 Güterzüge, 2015 sollen es 315 sein.