Oberhausen.. Drei Monate ist er tot - jetzt hat Tintenfisch Paul im Sea Life ein eigenes Denkmal bekommen. Dort erinnert ein überdimensionaler Fußball, auf dem eine Oktopus-Figur thront, an ihn. Auch Pauls Urne ist durch ein Fenster zu sehen.
Drei Monate ist er tot - jetzt hat Tintenfisch Paul im Sea Life ein eigenes Denkmal bekommen. Dort erinnert ein überdimensionaler Fußball, auf dem eine Oktopus-Figur thront, an ihn. Auch Pauls Urne ist durch ein Fenster zu sehen.
Und Schnitt: Paul, die letzte Einstellung. Das Ende eines gigantischen, weltweiten Megaspektakels, eines ungeheuerlichen Marketingerfolgs? Im Sea Life wurde am Donnerstag Pauls Ecke enthüllt. Man könnte auch sagen: sein Grabmal für die Öffentlichkeit freigegeben. Reporter und Fernsehteams aus aller Welt zog es aus diesem Grund noch einmal ins Sea Life.
In diesem Raum des Aquariums, in dem es für seine nationalen wie internationalen Umweltschutzprojekte wirbt, findet der wohl berühmteste Tintenfisch der Welt seine letzte Ruhe. Dieser Raum, der mit seinen weißen Wänden und den silberfarbenen Lüftungsrohren unter der Decke mehr wie ein Keller anmutet, wird gekrönt, wird dominiert durch ein rund zwei Meter großes Gebilde mitten drin. Was auch immer das sein mag, es ist zunächst noch unter einem roten Satin-Tuch verborgen. Festgezurrt mit einer goldenen Kordel.
„Ich werde so etwas nie wieder erleben.“
Der große Moment kommt, als Stefan Porwoll, General Manager im Sea Life Oberhausen, zunächst die Beatles-Klänge „Octopus’s Garden“ leiser stellt. Um dann über seine Zeit mit dem Orakel-Kraken, der während der Fußball-WM 2010 acht Spiele korrekt voraussagte, zu erklären: „Ich werde so etwas nie wieder erleben, es war eine fantastische Zeit für mich und mein Team.“ Klar, schließlich blickte die ganze Welt auf Oberhausen. Auf einen Oktopus, der gerne Muscheln mochte. Ein kleines Tier, ein kleines Wunder.
Und weil man diesem Meeresgeschöpf in Sachen Werbung nun so viel zu verdanken hat, wurde es nach seinem natürlichen Ableben im Tierkrematorium Wesel eingeäschert. Was von Paul blieb, das passte in ein fünf mal fünf Zentimeter großes Holzkästchen. Das Kästchen kam in eine Urne, ein blattgoldverziertes Gefäß. Und dieses ganz nach dem Matroschka-Prinzip in einen überdimensionalen Fußball. Auf dem Fußball wiederum thront eine Skulptur von Paul. Ein Denkmal ist das. Genannt: Pauls Ecke. In Anlehnung an den Fußball. Platziert auf einem Eckstück Kunstrasen. Außerdem gibt es noch eine Wand mit Presseartikeln, mit den Original-Orakel-Boxen, Geschenken für Paul aus aller Welt und eine Paul-Videowand.
Paul, die Letzte? An anderen Stelle im Sea Life krakelt gerade ein neuer, ein kleiner Oktopus munter an der Scheibe seines Aquariums hoch. Es ist Paul der Nächste. Ein kleiner Tintenfisch, der gerne Muscheln mag.