Schnelle Hilfe ist doppelte Hilfe. Beim Hilfswerk „Kinderdorf Rio“, das seinen Sitz an der Brücktorstraße hat, tut man, was man kann, um die Not in der Gebirgsregion nördlich von Rio de Janeiro, in der nach den Schlammlawinen schon mehr als 600 Tote zu beklagen sind, zu lindern: „Leider haben wir noch immer keine umfassenden Informationen, ob alle von uns betreuten Kinder und deren Familien verschont geblieben sind. Immer noch sind viele Orte von der Außenwelt abgeschnitten, so dass keine Kommunikation möglich ist“, erklärt Geschäftsführer Franz Hillebrand.

Alle seine nicht beschädigten Räumlichkeiten hat das Hilfswerk „Kinderdorf Rio“ spontan zur Verfügung gestellt, um Kindern und Familien, die alles verloren haben, im Gemeinschaftszentrum fürs Erste ein Dach über dem Kopf zu geben: „Es tut gut, wenn man jetzt praktische Hilfen organisieren kann – das lenkt ein bisschen von dem ab, über das man gar nicht nachdenken will: Niemand weiß ja, wie viele Menschen noch unter dem Geröll begraben sind“, so Hillebrand.

Das Haus einer ehemaligen Kinderdorfmutter etwa sei komplett zerstört und der Sohn einer weiteren früheren Kinderdorfmutter wahrscheinlich unter den Opfern: „Von vielen Kindern und Familien haben wir noch nichts gehört, aber um die Suche zu erleichtern, haben wir unsere Kinderliste zur Verfügung gestellt. Die Computer samt Daten vor Ort sind ja komplett zerstört.“

Was nach ersten Meldungen am dringendsten gebraucht werde, seien Lebensmittel (vor allem Wasser), Medikamente, Decken und Kleidung.