Das weltweit renommierte Ensemble Concerto Köln faszinierte in der Luise-Albertz-Halle zum Abschluss der Saison.
Der Name Concerto Köln steht seit 20 Jahren für (Barock-) Musik auf höchstem Niveau. Beim siebten und letzten Oberhausener Sinfoniekonzert der Saison hat das Ensemble seinem Namen in der Luise-Albertz-Halle wieder einmal alle Ehre gemacht.
Es war ein reines Barock-Programm aus der Zeit zwischen 1650 und 1750 und aus drei musikalischen Stilkreisen: dem englischen, vertreten durch Purcell und seiner berühmten Suite aus der Oper „The fairy queen” und Händel, dessen Sinfonien HWV 347 und 339 sowie das Concerto grosso op. 3/2 aus seiner Londoner Zeit stammen. Die deutsche Barockmusik vertrat Telemann und die italienische der Vielschreiber Vivaldi.
Schon für das Auge ist ein Abend mit Concerto Köln etwas Besonderes: Die Musiker spielen im Stehen und, meistens, ohne Dirigent. Auch die Anordnung der Instrumentengruppen mit gegenüberstehenden Violinen unterscheidet sich vom gewohnten modernen Orchesterbild. Vor allem aber dem Ohr wird Besonderes geboten: Mit einer Besetzung von nur 15 bis 17 Spielern erzeugt Concerto Köln auf historischen Instrumenten einen wunderbar warmen, intensiven und vollen Klang.
In Händels Concerto grosso B-Dur, mit zwei solistischen Violinen besetzt, bringt das Ensemble die ganze Bandbreite barocker Schönheit zum Ausdruck: üppige Verzierungen, getragene und fließende Tempi, Vorhalte, Reibungen und ihre Auflösungen und dynamische Kontraste. Für manchen mag der Klang des Sopranino, der kleinsten Blockflöte, im Concerto C-Dur von Vivaldi überraschend schön gewesen sein – wird die Blockflöte doch oft als Kinder- und Laieninstrument beschmunzelt.
Einen scheinbar unerschöpflichen Atem für fast endlose Läufe hatte die ausgezeichnete Solistin. Dem Fagottisten mangelte es im Vivaldi-Konzert leider an Souveränität: Technisch überfordert, geriet sein Solo zur Zitterpartie.
Zum Ausgleich krönte die Blockflötistin mit ihrem Solo-Partner an der Traversflöte das Konzert mit einem sauber intonierten und homogenen Telemann-Konzert.