Oberhausen..
Die Randbereiche der Marktstraße hat das City-Management zwar nicht aufgegeben, will sich nun aber auf den "Kern" konzentrieren - bedeutet: "Café Bauer bis Altmarkt." Mit dem Centro könne die Innenstadt trotz fallender Mietpreise nicht konkurrieren.
Man kann nicht umhin, an Sisyphos zu denken, wenn City-Manager Franz-Josef Muckel von seinen Bemühungen in Sachen Marktstraße berichtet. Kaum hat er den einen Leerstand behoben, tut sich ein neuer auf. Derzeit klaffen wieder eine ganze Reihe von Lücken an Alt-Oberhausens Einkaufsmeile – nach dem Auszug des Günstig-Kaufhauses „Centershop“ aus dem ehemaligen C&A-Gebäude zudem eine besonders große.
„Da wird es Nachmieter geben“, versichert Muckel, zwei Händler hätten konkretes Interesse an einem Teil der Erdgeschoss-Fläche. Die ebenerdigen 680 Quadratmeter wieder im Ganzen zu vermieten oder gar zusammen mit der oberen Etage – Gesamtverkaufsfläche: 1480 Quadratmeter – ist ein ferner Traum.
Welche Läden möglicherweise einziehen, mag Muckel nicht sagen, zumal einer der beiden von einer anderen Adresse an der Marktstraße umziehen würde und der Vermieter möglicherweise noch nichts weiß. Für Muckel bedeutete ein Vertragsabschluss jedenfalls auch: eine neue Lücke.
Das Centro wächst weiter, damit "kann die Innenstadt nicht konkurrieren"
Dass es Lücken gibt, hat man beim City-Management akzeptiert – es kommt aber darauf an, wo. „Es wird auch in diesem Jahr einige Verschiebungen geben, weil Mietverträge auslaufen. Im Kernbereich aber wird es sich wieder füllen.“ ‘Kern’ bedeutet: „Café Bauer bis Altmarkt.“
Und die Randlagen? Hat man die aufgegeben? „Nein“, sagt Muckel, „aber es ist doch klar, dass die Innenstadt mit dem Centro, das jetzt auch noch wächst, nicht konkurrieren kann“. Trotzdem oder gerade deshalb will man sich künftig verstärkt der oberen Marktstraße zwischen Mülheimer und Düppelstraße widmen.
Mietpreise binnen 15 Jahren um mehr als die Hälfte gefallen
Allerdings nicht nur, indem man weiter Geschäftsleute anzuwerben versucht, was selbst angesichts drastisch gefallener Mietpreise – Muckel spricht von einer Senkung um mehr als die Hälfte in den vergangenen 15 Jahren – meist vergebliche Liebesmüh ist. „Wir kommen so nicht weiter mit der Innenstadt, wir drehen uns im Kreis.“
Muckel würde vor allem gerne gemeinsam mit Fachleuten aus Architektur und Stadtplanung nach anderen Nutzungs- und Gestaltungsmöglichkeiten suchen. Ein entsprechendes Konzept wurde beim Innenstadt-Wettbewerb „Ab in die Mitte“ zwar nicht prämiert, aber mit einer Empfehlung an die Landesregierung weitergereicht. Muckel: „Hier hätte man die Chance, grundsätzlich etwas Neues zu schaffen, das Modellcharakter haben könnte.“