Oberhausen..
Wir haben Mitglieder des WAZ-Leserbeirates in Oberhausen gefragt, was sie sich hinsichtlich ihrer Stadt und ihrer Zeitung für 2011 wünschen.
Ingo Aulbach findet, dass die Politiker 2011 die Menschen mit ihren Bedürfnissen wieder mehr in den Mittelpunkt des Geschehens rücken sollten. „Bei einem derart desolaten finanziellen Zustand sich Gedanken um die Umbenennung einer Straße zugunsten eines verdienten Mitbürgers zu machen, findet sicher wenig Anklang“, wenn die Schwimmer demnächst mehr für den Eintritt ins Bad bezahlen müssten – nur einer von vielen „bemerkenswerten“ Fehlpässen, so Aulbach.
„Was ich mir von der WAZ wünsche: Sehen Sie den Entscheidungen der Politik mehr auf die Finger. Wie wäre es mit einer Serie zu unsinnigen Ausgaben und Fehlplanungen in Oberhausen? Ganz im Stil des Bundes der Steuerzahler. Aber auch Lobenswertes sollte zum Thema gemacht werden.“
Jürgen Dresel: „Für 2011 wünsche ich mir in Oberhausen Behörden und öffentliche Institutionen, die versuchen, die Probleme unserer Stadt mit Kreativität und Fantasie anzugehen. Die Bürger sind immer mehr gefordert in Eigenverantwortung zu handeln, das sollte auch für die Behörden der Stadt gelten. Nur „Beamtendenken“ bringt uns nicht weiter.“ Gut gelaufen sei die Kulturhauptstadt, so Jürgen Dresel. Ihm persönlich fehlten im Lokalen Leserbriefe zum Still-Leben. „Von der WAZ wünsche ich mir, dass sie bei Versäumnissen und Problemen in unserer Stadt sachlich und transparent für die Leser die Fakten gegenüberstellt und Zusammenhänge und Sachverhalte darstellt bzw. hinterfragt.“
Michael Reeb hat einen ganz konkreten Wunsch: längere Öffnungszeiten im Hallenbad Oberhausen. „So dass auch Berufstätige nach Feierabend häufiger schwimmen gehen können. Und warum ist das Bad Samstag und Sonntag so früh geschlossen? Nach der saftigen Erhöhung der Eintrittspreise muss eine Gegenleistung folgen. Außerdem benötigt Oberhausen dringend ein Freibad mit 50-Meter-Becken.“ Weiter ist Reeb der Meinung, „dass wir alles dafür tun sollten, dass die Stadt nicht nur für alte, sondern auch für junge Menschen attraktiv wird. Super war der freie Eintritt in der Köpi-Arena während der WM. Mehr davon!“ Von der WAZ fordert der Leserbeirat: „Haben Sie hin und wieder den Mut, das Meinungskartell der linken Gutmenschen zu verlassen. Nicht alles was wünschenswert ist, ist auch machbar.“
Susanne van Stralen: „Wie wir ja bei den WAZ-Stadtteilbegehungen sehen können, leben wir in einer schönen Stadt. Ich wünsche mir für Oberhausen, dass sich die Bürger der Stadt darauf besinnen. Aber ich wünsche mir auch ein wenig mehr Offenheit der Obrigkeit in Hinblick auf die Stadtfinanzen. Nicht nur einmal im Jahr, wenn die Stadt ihren Haushalt darlegen muss. Ich hoffe auf baldige Entscheidungen über große Leerstände wie Olgadom oder die Eislaufhalle. Ich finde leider kein Beispiel, was mit Blick auf die städtische Obrigkeit, etwa bei den Stadtplanern, gut gelaufen ist. Andere und ich haben kaum Räumfahrzeuge gesehen. Und nach dem Winter gibt’s wieder jede Menge Ausreden für die kaputten Straßen. Gut gelaufen sind viele Aktionen der privaten Vereine, von Menschen, die anpacken, ohne etwas zu erwarten.“ Für die Redaktion hat Susanne van Stralen ein Lob parat: „Ich wünsche mir von der WAZ weiterhin gut informiert zu werden. Toll fand ich die Berichte von verschiedenen Oberhausenern und ihren Berufen sowie von Vereinen in der Stadt. Vielleicht kann man etwas mehr über die Politik der Stadt schreiben, hinter die Kulissen schauen und dabei der Frage nachgehen, warum der Wasserkopf der Stadt immer größer wird.“
Anne Bodengesser-Zimmermann wünscht sich mehr Bürgernähe. „Der Stadtrat sollte mehr auf die Wünsche der Bürger eingehen und auf Prestigeobjekte verzichten wie zum Beispiel den Aquapark am Centro. Außerdem erwarte ich mehr Weitblick bei der Stadtplanung. Die Bebauung muss sich danach ausrichten, dass die Bevölkerung schrumpft und die Leute älter werden. Die Nahversorgung in der Innenstadt von Oberhausen und Sterkrade muss gefördert werden. Damit geht ein weiterer Wunsch einher: Die Stadtzentren müssen attraktiver gestaltet werden. Nicht noch mehr Billigläden, originelle, interessante Geschäfte mit gehobenem Angebot, nicht nur für Jugendliche. Vielleicht könnte die Stadtverwaltung auf die Eigentümer einwirken, ihre Mieten zu senken.“
Elvira Dostatni ärgert sich über den Winterdienst und hofft hier auf Besserung sowie auf eine intensivere Pflege von Grünanlagen und öffentlichen Plätzen. Da fehle es an vielen Stellen. „In der WAZ sollten mehr Umfragen unter Bürgern vorkommen. Von der Redaktion wünsche ich mir, dass sie häufiger Lokalpolitiker einlädt und diesen dann sachliche, aber sehr kritische Fragen zu den verschiedenen Themen stellt. Mir persönlich ist auch das Thema Ernährung, also die oft zu schlechte Ernährung von Kindern, ein wichtiges Anliegen, das die Lokalredaktion aufgreifen sollte.“