Oberhausen. .
Drama im Tiergehege. Das Damwild erkrankte am Donnerstag urplötzlich unter mysteriösen Umständen. Sechs Tiere sind bereits gestorben. Das Tiergehege bleibt aus diesem Grund bis einschließlich Sonntag, 21. November, geschlossen.
Die Ursache für die Erkrankung der Tiere ist völlig unklar. „Wir haben eine neue Lieferung Heu bekommen, das könnte verunreinigt sein“, sagt Walter Höfer, Sprecher der für das Gehege zuständigen Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM). Das Heu, das sofort abgesetzt wurde, erhielten auch andere Tiere, denen es allerdings nach wie vor gut geht. „Tiere haben sehr verschiedene Verdauungstrakte und reagieren auch ganz unterschiedlich auf Futter“, nennt Höfer eine mögliche Erklärung. Es könnte auch sein, dass die erkrankten Tiere, die sehr litten und zum Teil sogar getötet werden mussten, gezielt vergiftet wurden. Oder, so Höfer, unwissentlich von Besuchern Futter erhielten, das sie nicht vertragen haben.
Die genaue Todesursache wird jetzt abgeklärt. Die toten Tiere selbst werden von Mitarbeitern des Staatlichen Veterinäramtes in Krefeld auf Giftstoffe untersucht. Parallel dazu wurden Futtermittelproben an das Institut für Tierernährung an der Universität Hannover geschickt.
Mit Ergebnissen der Untersuchungen rechnet Höfer frühestens am Montag. Er sagt: „So etwas ist im Tiergehege noch nie passiert, und so etwas braucht man auch nicht.“ Die Mitarbeiter seien alle tief betroffen.
Die kleine Damwildgruppe bestand aus einem Bock, neun Weibchen und acht Jungtieren. Davon überlebten zwei Weibchen und vier Jungtiere die Erkrankung nicht.
An den Eingangstoren des Tiergeheges weisen jetzt Schilder auf das Unglück hin. Den Entschluss, beide Teile des Tierparks zu schließen, traf man auch deshalb, „damit nicht die Tiere im geöffneten Teil völlig überfüttert werden“, so Höfer. Denn es ist ja für viele Besucher, besonders für die Kleinen, ein großes Vergnügen, den Tieren Futter anzubieten.