Innerhalb von sechs Tagen hatte ein 38-jähriger Kölner im Juni drei Bankfilialen in Duisburg und Oberhausen überfallen. Bei der Urteilsverkündung wurde der Angeklagte gestern blass: Das Landgericht Duisburg ordnete zusätzlich zu elfeinhalb Jahren Gefängnis die Sicherungsverwahrung an. Auch nach Ablauf der eigentlichen Strafe wird der Mann damit unbefristet hinter Gittern bleiben müssen. Die Strafvollstreckungskammer und Psychologen werden dann in regelmäßigen Abständen prüfen, ob und wann der Wiederholungstäter entlassen werden kann.

„Sie haben Menschen schweres Leid zugefügt“, so der Vorsitzende Richter in der Urteilsbegründung. Mehrere Bankangestellte, die der Täter bei seinem Raubversuch in der Santander-Bank an der Friedrich-Wilhelm-Straße in Duisburg und bei zwei Überfällen einer Filiale der Sparda-Bank an der Bottroper Straße in Oberhausen mit einer Pistole bedroht hatte, leiden bis heute unter schweren psychischen Folgen.

„Dass es nur eine ungeladene Schreckschusswaffe war, konnten die Opfer nicht wissen“, so der Richter. „Und auch, dass Sie den Menschen gesagt haben, ihnen würde nichts geschehen, hat nichts genützt.“

Täter wurde schnell geschnappt


Nach dem letzten Überfall war die Polizei dem Täter schnell auf den Fersen: Da der 38-Jährige sein eigenes Auto als Fluchtwagen benutzte und das Kennzeichen erkannt wurde, wurde er wenige Stunden später festgenommen. Das umfassende Geständnis, das er umgehend ablegte und vor Gericht wiederholte, wirkte sich am Strafmaß nicht nennenswert aus: Der Angeklagte hatte bereits in diesem Jahrtausend eine mehrjährige Gefängnisstrafe wegen dreier Banküberfälle abgesessen.

Ein Psychologe hatte dem Angeklagten einen Hang zu Straftaten bescheinigt. Der 38-Jährige habe eine niedrige Frustrationsschwelle und neige dazu, auf Kränkungen mit Straftaten zu reagieren. Diesmal hatte der Bäckermeister vor der Raubserie seinen Job verloren, weil seine Vorstrafen bekannt geworden waren.