Oberhausener Oenophilogen helfen Familien im phillippinischen Manila. Bildung ist der einzige Ausweg.

„Bildung als einziger Ausweg aus dem Müll", so heißt es in einer RTL-Reportage über die Zustände der Mülldeponie Smokey Mountain in Manila. Dass auf der Müllkippe in der philippinischen Hauptstadt Menschen wohnen und arbeiten, um zu überleben, ist hier zu Lande kaum vorstellbar. Schlimmer noch, es arbeiten dort Kinder, die ihre Eltern unterstützen müssen, um die Familie zu ernähren.

Zeit für Bildung, die es den Kindern ermöglichen könnte diesem schrecklichen Alltag zu entfliehen bleibt dabei nicht. Das Geld, das für die Ausbildung an einer weiterführenden Schule benötigt wird, können sich die Eltern auf Smokey Mountain ohnehin nicht leisten. Doch der Fernsehbericht, der das Hilfsprojekt der Deutschen Oenophilogen-Gesellschaft zur Errichtung einer Schule landesweit bekannt gemacht hat, ermöglichte einen Spendenbetrag von 110 000 Euro.

Mit dem kann die Schule nun gebaut werden und 500 Schülern eine Bildung ermöglichen. Das Besondere: Die Schule ist ein computerbasiertes Lernzentrum. Da die Kinder nicht regelmäßig zur Schule kommen können, bieten die Computer die Möglichkeit, die Lerneinheiten selbst einzuteilen.

„Verbessern können sich die Umstände nur durch Bildung”, sagt Pater Ben, der das Projekt in Manila betreut und regelmäßig Kontakt zur Herz-Jesu-Gemeinde in Sterkrade hält. Im November 1998 hatte die Gemeinde einen Partnerschaftsvertrag mit der Gemeinde des Auferstandenen Christ in Manila abgeschlossen. Daraufhin unterstützten die Oberhausener Weinfreunde das Projekt und veranstalten regelmäßig Spenden-Aktionen.

Ein neues Projekt ist schon geplant: Ein mobiler Kindergarten auf der Müllhalde soll dafür sorgen, dass die Kleinkinder der Familien betreut werden, während ihre Eltern Müll aufsammeln. „Es kommt häufig vor, dass Kleinkinder von den Kipplastern überfahren werden, da die Eltern keine Zeit haben, aufzupassen”, erklärt Birgit Dreehsen von den Oberhausener Weinfreunden. Traurig, besonders wenn man bedenkt, dass der Lohn für einen Müllsack, den die Sammler an einen Zwischenhändler verkaufen, gerade mal 16 Cent beträgt. Vor allem, wenn das Sammeln eines Sackes zwei Tage dauert und es für die Ernährung eines Kindes 9 Cent pro Tag bedarf.

Die Ausbildung an der Schule, die am 10. Februar 2010 eröffnet werden soll, könnte für die Kinder ein Arbeitsplatz in einer Firma bedeuten. Mit einem Lohn von etwa 120 US-Dollar im Monat hieße das für sie und ihre Familien Wohlstand – für phillipinische Verhältnisse.