Zweitägiges Fest am Riwetho-Haus lädt ein, den Kontinent zu entdecken. Speisen, Stoffe, Trommeln.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Kontinent und seine Länder kennen zu lernen. Man kann sich auf sein Bauchgefühl verlassen – zum Beispiel durch Probieren der landestypischen Speisen. Auf dem Afrika-Markt am Riwetho-Haus an der Werkstraße bot sich das ganze Wochenende lang die Gelegenheit dazu.
Bei Marcel Mambo konnte man erfahren, was an der Elfenbeinküste so auf den Teller kommt. Dies sei zunächst einmal Fisch, erklärt der Koch des Frankfurter Restaurants „Ivoire Gastronomie” und wirft einen frischen Fisch in die Pfanne. Normalerweise werde der gegrillt, sagt Marcel Mambo. Doch Braten sei einfacher. Als Beilage präsentiert der Koch ein gekochtes Getreide, das hier zu Lande noch relativ unbekannt sei: Attieke. „Das schmeckt ein bisschen wie Hirse”, erklärt er. Afrikanisches Essen sei in Europa noch nicht so bekannt, werde aber durch Prominente wie Fußballstar Didier Drogba immer bekannter.
Neben typisch afrikanischem Essen konnte man sich auch mit indischer Kost versorgen. Das passe durchaus zusammen, findet Balakrishnan Nanthakumaran, der in Düsseldorf den Lieferservice „Nandy´s Curry´s & More” betreibt. „Es gibt einige Ähnlichkeiten zwischen afrikanischer und indischer Küche”, sagt er. Auch er hat Fisch im Angebot. Typisch für Indien und Sri Lanka seien allerdings die verwendeten Gewürzmischungen. Seine Currymischung ist direkt aus Indien importiert.
Hilfsbereite Nachbarn
So einladend die Imbissstände auch waren – es gab noch viel mehr zu sehen auf dem Afrika-Markt. Die Verkaufsstände quollen fast über vor lauter Holzfiguren, bunten Stoffen und Trommeln. Apropos Trommeln: Die so genannten Djemben stammen aus Ghana und Nigeria, erklärt der Frankfurter Händler Babe Thiam. Sie werden direkt aus einem Holzstamm geschnitzt und sind in den verschiedensten Größen zu haben. Von der vielleicht 20 Zentimeter großen Handtrommel bis zur kniehohen Variante, die einen beeindruckenden Basston von sich gibt.
Es war das erste Mal, dass der Afrika-Markt in Oberhausen zu Gast war. Organisator Franklin Nikangou wünscht sich, dass er zur „Entdeckung der Völkerverständigung” beiträgt. „Die Menschen sollen sich kennen lernen und mehr Vertrauen zueinander aufbauen.” Gefreut hat sich Nikangou über die Anwohner, die an ihren Häusern Plakate aufgehängt und auch sonst dazu beigetragen hätten, dass der Afrika-Markt Beachtung fand. „Diese Hilfsbereitschaft ist selten”, findet Nikangou. Er kann sich gut vorstellen, bald wieder zu kommen.