Oberhausen. .

Der Oberhausener Bundestagsabgeordnete Michael Groschek (SPD) befürchtet einen „erneuten Nadelstich gegen Oberhausen und das Ruhrgebiet“. Groschek hat gehört, das Auswärtige Amt wolle seinen 10.000-Euro-Zuschuss für die Kurzfilmtage streichen.

Es wäre nicht das erste Mal, dass der Zuschuss des Auswärtigen Amtes für die Kurzfilmtage zur Disposition steht. Schon vor dem vergangenen Festival erhielten die Organisatoren aus Berlin eine entsprechende Hiobsbotschaft. Letztlich gab es für die Kurzfilmtage ein Happy End und Bundestagsabgeordnete verschiedener Parteien durften sich zugute halten, daran mitgewirkt zu haben.

Internationalität in Gefahr

Diesmal „stehen die Chancen schlechter“, sagt Michael Groschek (SPD). Er hat aus den entsprechenden Vorberatungen gehört, den Einsparungen bei der auswärtigen Kulturpolitik werde auch die Förderung für die Oberhausener Kurzfilmtage zum Opfer fallen. „Da gibt es bei der Regierung keinerlei Bewegung. Nach dem Kahlschlag bei der Förderung von Arbeitslosen wäre dies ein erneuter Nadelstich gegen Oberhausen und das Ruhrgebiet.“

Konkret geht es um jährlich 10.000 Euro, ohne die mancher Regisseur aus Ländern wie Georgien, dem Iran oder Uganda in den vergangenen Jahrzehnten nicht am Oberhausener Festival hätte teilnehmen können. Die Organisatoren um Lars Henrik Gass beteiligen sich mit den Mitteln aus diesem Topf an den Kosten für Reise und Unterkunft, stellen Tagesgeld. Fiele dieses Budget weg, wäre dem internationalen Festival ein großes Stück Internationalität genommen.

Eine Stiftung als Dauerlösung?

Groschek will deshalb direkt beim Außenministerium vorsprechen, um die Durchsetzung des Sparvorhabens zu verhindern. Vielleicht kämen auch andere Wege der Finanzierung in Betracht. So sei zu überlegen, ob man „einen vergleichbaren Betrag dauerhaft über eine Stiftung absichern“ könne.

Bei den Kurzfilmtagen weiß man offiziell noch nichts von den Streichplänen, hatte vor Groscheks Meldung auch keinerlei Signale erhalten. Der Antrag für die Förderung des kommenden Festivals ist noch gar nicht gestellt.