Oberhausen. .

Die Umbauarbeiten in der Gedenkhalle sind abgeschlossen, nun wird die neue Dauerausstellung eingerichtet.

Erinnerung braucht Platz und den soll sie bekommen in der „neuen“ Gedenkhalle. Beim Umbau hat man tabula rasa gemacht: Empore, Innentreppe und raumnehmende Balken kamen raus, mehr Fenster rein. Entstanden ist ein weiter, heller Raum, der nun der Einrichtung harrt. Ab kommender Woche soll die neue Dauerausstellung aufgebaut werden, Mitte nächsten Monats will man sie eröffnen.

Ob der offizielle Termin der 11. oder der 12. Dezember sein wird, steht noch nicht fest, aber auf einen Tag mehr oder weniger kommt es wohl auch nicht mehr an. Dass sich die Wiederöffnung der Gedenkhalle – zunächst für März 2010 geplant – erst auf den September und dann aufs Jahresende verschob, hatte bei manchem für Zähneknirschen gesorgt, zumal die Einrichtung ausgerechnet im Kulturhauptstadtjahr geschlossen blieb.

Lange Verzögerung

Die Verzögerung hatte – anders als derzeit an prominenter Stelle zu beobachten – keine baulichen Gründe, sondern war durch weiteren Abstimmungsbedarf bei der inhaltlichen Gestaltung der Ausstellung bedingt. Die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) hatte ihre Hausaufgaben schon im Frühjahr weitestgehend erledigt und konnte sich mit den letzten, nun abgeschlossenen Arbeiten Zeit lassen.

Dabei sei das Projekt nicht ohne Herausforderungen gewesen, sagt Architekt Dieter Sevenheck – vor allem, weil man bei den Arbeiten im Inneren ohne schweres Gerät auskommen musste. Aufwendig war auch der Ersatz der früheren Balken durch tonnenschwere Längsstützen, die in der Decke verborgen sind. Die Kunstsammlung der Stadt, die unter der Halle lagerte, musste zudem weichen, damit man den Raum während des Umbaus von unten stabilisieren konnte.

Mit Blick auf die Jugend

Während die OGM noch die kleineren Neuerungen umgesetzt hat – erstmals gibt es eine Behindertentoilette, Heizkörper an den Wänden ersetzen die alte Deckenheizung – sind inzwischen auch die offenen Fragen in Sachen Ausstellung geklärt und die letzten Recherchearbeiten erledigt. „Die inhaltliche Gestaltung ist so weit abgeschlossen“, sagt Katrin Dönges vom Informationszentrum Gedenkhalle. Nun müssen nur noch die vier im Karree angeordneten Ausstellungswände aufgestellt und die vorbereiteten Exponate installiert werden.

Ein Fachbeirat hatte die Erarbeitung der Schau begleitet, die sich vor allem auch an Jugendliche richten soll. Bei einigen der zunächst eingeplanten Ausstellungsstücke hatte es jedoch Zweifel gegeben, ob sie dem Nachwuchs wirklich einen Zugang bieten. Neben diesen didaktischen Überlegungen waren auch intensivere Erforschungen etwa von Einzelschicksalen nötig. „Die Qualität geht vor dem geplanten Termin“, hatte Gedenkhallenleiter Clemens Heinrich angesichts der Verzögerungen gemahnt. Nun aber soll die Erinnerung endlich wieder einen Raum bekommen.