Oberhausen. .

Bei der Betreibsversammlung der Deutschen Post forderte Verdi-Bundesvorsitzender Frank Bsirske Mindestlöhne. Der Betriebsratsvorsitzende kritisierte die Arbeitsverdichtung.

Frank Bsirske hielt sein Versprechen. Er wollte einmal bei einer Betriebsversammlung der Beschäftigten der Deutschen Post AG reden. Und das tat der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Verdi am Montag vor rund 1000 Mitarbeitern der Post in der Luise-Albertz-Halle.

Sein Thema: die Verdi-Kampagne „Gerecht geht anders“. Bsirske setzte zum großen Rundumschlag an. Kritisierte die Zunahme befristeter Arbeitsverträge. Forderte, Leih- und Stammarbeit gleich zu bezahlen. Und sparte auch den Aspekt des Mindestlohns nicht aus, den Verdi schon lange fordert, um Lohndumping bei den Postzustellern anderer Unternehmen endlich Einhalt zu gebieten. Während die Deutsche Post AG noch Tariflöhne zahlt, gibt es „kleine Klitschen, die zahlen vier, fünf Euro die Stunde“, so der Gewerkschafter. Mit diesem „Armutslohnniveau mache man der Post AG dann auch noch Konkurrenz. Apropos Konkurrenz: Es gibt noch etwas anderes, was Verdi in Sachen Post beschäftigt. „Die Deutsche Post AG hat ein Tochterunternehmen, First Mail, gegründet“, so Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Henrike Greven. Bei First Mail lägen die Löhne deutlich unter Post-Niveau. „First Mail zahlt, was tariflich als Mindestlohn vereinbart wurde“, verdeutlichte Betriebsratsvorsitzender Thomas Bußmann. Das seien 9,80 Euro die Stunde im Vergleich zu 11,38 Euro die Stunde, die ein Mitarbeiter der Deutschen Post AG erhält. Im Moment seien sie dabei, auch überall bei First Mail Betriebsräte zu installieren. Und dann müsse man weiter sehen.

Der Betriebsratsvorsitzende kritisierte bei der Deutschen Post AG selbst die Arbeitsverdichtung. „Die Bezirke der Zusteller werden immer größer“, so Bußmann. Die Kollegen stünden dadurch unter einem enormen Druck. Sie müssten entsprechend länger arbeiten.