Oberhausen. .

Ein großes Treffen der ehemaligen HOAG-Auszubildenden gab es jetzt in der Gaststätte zur Flotte. Für viele ein großes Jubiläum: 50 Jahre ist die gemeinsame Lehrzeit nun her.

Samstagabend, Gaststätte Zur Flotte, Alstaden: Gut 20 ältere Herren sitzen im eigenen Raum beim Bier zusammen: die ehemaligen Auszubildenden der elektrischen Werkstatt der Hüttenwerke Oberhausen (HOAG). Für einige ist es ein großes Jubiläum: 50 Jahre ist die Lehre für sie nun her.

Ein guter Anlass. Dachten sich auch Fritz Lennartz und Werner Büttner, die zu dem gemütlichen Beisammensein eingeladen hatten. Ab und zu müsse so ein Treffen einfach sein. Auch wenn viele sich ohnehin häufig sehen: „Wir haben zwei Kegelclubs gegründet”, erzählt Fritz Lennartz. Das letzte große Treffen liege schon acht Jahre zurück, erzählt er. Warum sie sich nicht regelmäßig treffen? „Das gibt ein Gefühl von Abgedroschenheit”, winkt Büttner ab.

Die beiden Organisatoren kommen ins Erzählen. Fritz Lennartz schlägt ein großes Album auf. Unzählige Bilder, sorgfältig eingeklebt. „Das ist ein Hobby für mich”, sagt er augenzwinkernd. Zu sehen sind Fotos aus den Werkstätten. „Das hier sind die großen Antriebsmaschinen aus der Drahtwerkstatt.” Die übermannshohen Rollen waren so ziemlich das Größte, was die Arbeiter der elektrischen Werkstatt zur Reparatur angeliefert bekamen. „Wir haben alles repariert – vom Rasenmäher bis zum Walzenmotor”, sagt Lennartz. Werner Hülsmann: „Da haben wir dann nachts Überstunden gemacht, damit der Motor schnell wieder ging.” Aus dem Werkstattgasthaus wurden Butterbrote und Kaffee geliefert. „Hauptsache, die Maschinen mussten nicht zu lange still stehen.”

Hülsmann denkt gerne an diese Zeiten zurück. Man habe sich sehr gut verstanden, bald wurden die Kegelclubs gegründet, bei Kameradschaftsabenden wurde gemeinsam gesungen – oder man maß sich auf dem Fußballplatz. Wickelei gegen Schlosserei oder Katholisch gegen Evangelisch. „Wir haben immer gewonnen”, scherzt Werner Hülsmann. „Na gut, aber selten verloren”, fügt er hinzu. Zum Fußball hatten die HOAG-Arbeiter ohnehin einen engen Draht. Karl-Otto Marquardt war einer der Sportler, die neben der Arbeit auch für RWO kickten. Sonntags arbeitete er bis ein Uhr, danach ging’s zum Spiel. Da hätten sich die Zeiten sehr geändert. „Ich möchte heute noch mal 20 sein, dann hätte ich vielleicht nicht noch so lange mit euch gearbeitet”, zwinkert er den anderen zu.

Doch auch im fortgeschrittenen Alter beweisen die ehemaligen HOAG-Azubis eine gute Kondition. Das letzte Treffen ging bis nachts um halb zwei, sagt Fritz Lennartz mit Blick auf sein Album, in dem alles festgehalten ist. Auch dieses Mal schließt er das nicht aus. Es macht einfach zu viel Spaß, das Schwelgen in den Erinnerungen.